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»Institution« unter
Schiedsrichtern

Werner Lauenstein wurde 75 Jahre

Bielefeld (WB/wjö). Am gestrigen Sonntag wurde er 75. Jahre und die Schar der Gratulanten war riesengroß. »Wir haben in einem Lokal reingefeiert. Und fast alle Schiedsrichter sind gekommen«, freute sich der ehemalige Kreis-Schiedsrich-terobmann Werner Lauenstein. Für seine langjährige ehrenamtliche Arbeit verlieh ihm der Bielefelder Fußballchef Horst-Dieter Knüppel die Ehrennadel in Gold des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen.

Werner Lauenstein gilt noch immer über die Bielefelder Stadtgenzen hinaus als »Institution« des Fußball-Verbandes. Obwohl er längst sein Amt an Reiner Koller abgetreten hat, ist der »rüstige Rentner« nicht aus »Knüppels Führungsetage« wegzudenken. »Ich bin der Mann für alle Fälle«, schmunzelt Lauenstein vergnügt und springt überall dort ein, wo er kurzfristig gebaucht wird.
Vor genau 50 Jahren griff er in seiner Heimstadt Nordhausen erstmals zur Pfeife. 1956 verließ er die ostdeutsche Stadt am Harz und übersiedelte nach Bielefeld. »Ich kann mich noch gut erinnern, als ich erstmals im Heidekrug bei der Schiri-Sitzung auftauchte. Da saß Heini Irmer vor 30 Kollegen und referierte über das Schiedsrichterwesen.«
Werner Lauenstein leitete zahlreiche Spiele (bis zur damaligen Regionalliga) und genoss schon bald in der Branche einen erstklassigen Ruf. Die Bielefelder Pfeifenmänner nutzen seine Erfahrungen und sein Engagement. Von 1975 bis 1980 war Lauenstein 2. Lehrwart und zeichnete zwei weitere Jahre als 1. Lehrwart für die Ausbildung der Referees verantwortlich. 1983 wurde er zum Schiedsrichter-Chef und stellvertretenden Kreis-Vorsitzenden befördert. Beide Ämter führte das gestrige Geburtsgtagskind bis 1998 aus. Spontan wählten ihn die »Schwarzkittel« damals zu ihrem Ehrenvorsitzenden.
Der DFB setzte Werner Lauenstein auch oft als Schiedsrichter-Beobachter bei Arminia an. »Diese Tätigkeit bereitete mir viel Freude«, denkt der 75-Jährige, der selbst Mitglied bei Kickers Sennestadt ist, gern an diese Zeit zurück. Auf die aktuelle Situation angesprochen, hätte es Lauenstein nie für möglich gehalten, dass Schiedsrichter Ergebnisse manipulieren und auf Spiele Einfluss nehmen können. Der kriminelle »Fall Hoyzer« hat ihn tief getroffen. Seine Einschätzung: »Der Schaden ist kaum gutzumachen. Hoffentlich muss die Basis nicht darunter leiden.«
Aus gesundheitlichen Gründen musste Werner Lauenstein letztes Jahr kürzertreten. Nun hat er aber die schwere Krankheit überwunden und steht dem Fußballkreis Bielefeld wieder zur Verfügung, wenn er gerufen und gebraucht wird. Den Glückwünschen schließt sich das WESTFALEN-BLATT nachträglich sehr gerne an.

Artikel vom 31.01.2005