31.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rumpfteam zeigt
keine Einstellung

Leichlinger TV - HSG Bielefeld 34:27

Bielefeld (WB/jm). Nun hatte wohl niemand ernsthaft damit geliebäugelt, dass die Rumpfcrew des Handball-Regionalligisten HSG Bielefeld beim Leichlinger TV für eine Sensation in Frage kommen würde. Dennoch richtete Trainer Heiko Holtmann nach der 27:34 (11:19)-Niederlage kritische Worte an sein Team. »Die Einstellung hat mich enttäuscht. Wir waren zu keiner Phase des Spiels bereit, so zu kämpfen wie zuletzt gegen Wermelskirchen. Ich habe den nötigen Biss vermisst«.

Die verunsichert wirkenden HSG-Werfer - ungenaues Passspiel und Fangfehler wechselten sich ab - fanden kein Mittel gegen LTV-Schlussmann Max Hamers (21 Paraden) und die bewegliche 5:1-Deckung der »Pirates«. Bereits nach vier Minuten (1:4) sah Holtmann sich genötigt, eine Auszeit zu nehmen. Nach acht Minuten war die Partie schon frühzeitig entschieden. Es hieß 1:9, nur Dennis Gote, der auch fürs 2:9 verantwortlich zeichnete, traf bis dato.
»Unsere Lockerheit ist in Larifari umgeschlagen«, grantelte Holtmann. Über 4:11 und 8:17 ging es mit einem 11:19-Rückstand in die Kabine. Da seine 3:2:1-Abwehr ohne sichtbaren Ehrgeiz agierte, stellte Holtmann nach zehn Minuten um auf 5:1 und beorderte den A-Jugendlichen Jan-Hendrik Werner in die Spitze. Die Vorstellung des wackeren Debütanten gefiel dem HSG-Coach. »Er hat Leichlingens Spiel gut zerstört«. Mit »Abstrichen« war Holtmann auch mit Carl-Moritz Wagner und Dennis Gote zufrieden. »Alles andere war ein Totalausfall«.
Leichlingen führte stets sicher mit sechs bis neun Toren. Angesichts des ungefährdeten Erfolges (26:19, 45.) lief auch beim Gegner der Ball in der zweiten Halbzeit nicht mehr so rund. »Die haben sich viele Stockfehler geleistet. Die Partie stand auf keinem hohen Niveau«, meinte Heiko Holtmann. »Die zweite Halbzeit haben wir mit 16:15 gewonnen«. Besonders ärgerte ihn, dass seine Schützlinge beim 15:21 oder 20:26 (45.), jeweils in Überzahl, »zwei Bälle einfach weggeschenkt haben«.
Leichlingens Coach Frank Lorenzet zog nach 15:3 Zählern in Folge und der Wiedereroberung des dritten Platzes ein zufriedenes Resümee. »Wir haben einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Ich denke, noch zwei Punkte müssten dafür reichen. Danach können wir unsere Ziele nach oben korrigieren«.
In der 2. WHV-Pokalrunde gastiert die HSG Bielefeld am morgigen Dienstag (20.15 Uhr, Hauptschule Hille) beim Oberligisten LIT Handball Nordhemmern/Mindenerwald. Womöglich gibt's am 5./6. März ein Wiedersehen mit den Pirates, trifft doch der Sieger aus dem OWL-Derby auf den Gewinner der Partie TuS Niederpleis - Leichlinger TV.
HSG Bielefeld: Knop/Timmer - Glüer, Boy (5), Gote (8), Volmer (2), Mylius (2), Wagner (6/3), Werner (4).
Leichlinger TV: Hamers/Fuchs (n.e.) - Petreikis (7), Scherer (7), Henrichs (6), F. Ferber (5/1), Klisch (3), Hepp (3), M. Ferber (2/2), Bauerkamp (1).

Artikel vom 31.01.2005