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Team siegt über
Individualisten

TuS 97 schlägt Gütersloh mit 33:29

Von Thomas Bertz
Bielefeld (WB). Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck bleibt Verbandsliga-Tabellenführer TuRa Bergkamen auf den Fersen. Nach dem 33:29 (17:13)-Sieg im prestigeträchtigen Derby bei der HSG Gütersloh beträgt der Rückstand der Bielefelder auf den Primus weiter einen Punkt.

Holprig begann das Duell der Ostwestfalen, mit Fehlern auf beiden Seiten. Nur TuS 97-Coach Frank Brennecke war schnell auf »Betriebstemperatur« und beschwerte sich über die mehr als aggressive HSG-Deckung. »Mit so einer Härte habe ich die Gütersloher diese Saison noch nicht gesehen. Da sind die vielen Zeitstrafen nur eine logische Konsequenz«, kommentierte der »Dicke« das Abwehrverhalten der Gastgeber, das die Referees insgesamt mit 28 Strafminuten bedachten, während die Bielefelder »nur« 14 Minuten vom Feld mussten.
Dabei spielten die 97-er nicht weniger konsequent. Aber sie kämpften in der Deckung als Einheit und wussten so schwere Fouls zu verhindern. Die harte Spielweise kostete die Gastgeber indes das Konzept: »Ich musste schon nach einer Viertelstunde die Abwehr umstellen«, kommentierte Rekord-Nationalspieler und HSG-Trainer Frank-Michael Wahl.
Die 97-er nutzten den numerischen Vorteil nicht sofort. Erst beim 9:8 (20.) durch einen Grothaus-Konter gab es die erste Führung. Die gaben die Gäste fortan nicht mehr her. Aus einer sicheren Deckung heraus schalteten die sie schnell um und kamen zu leichten Toren. So wuchs der Vorsprung zur Pause auf 17:13.
Nach dem Seitenwechsel hatte der TuS 97 Glück - und »Moppel«: Entweder entschärfte der Keeper (15 Paraden) an früherer Wirkungsstätte die gefährlichen Gütersloher Würfe, oder der Pfosten half mit. »Gut, dass wir den Abstand behaupten konnten. Gütersloh hat viel Potenzial. Wenn die rangekommen wären, wäre es sicher spannend geworden«, meinte TuS 97-Kapitän Lehmeier nach dem Spiel. Doch dazu kam es nicht, weil Bruelheide und Grothaus die Nerven behielten und Gütersloh selbige eben nicht im Zaum hatte. Zahlreiche Meckereien brachten Strafminuten ein.
Am verdienten Sieg für die Gäste gab es nichts zu rütteln, auch wenn die lebende Handball-Legende das anders sah: »Ich habe keinen verdienten Sieg gesehen. Aber ich muss das akzeptieren.«
TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Lehmeier/Tiemann; Vollmer, Boeckstiegel (1), Schlüter (2), Bruelheide (14/7), Duderstadt (3), Eggert (5), Pieper, Brenker, Brink (1), Grothaus (7).

Artikel vom 31.01.2005