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Wenn das »Traumleben« nur noch nervt

Unterhaltsame Komödie »Tausche Kind gegen Karriere« heute Abend im ZDF

ZDF, 20.15 Uhr: Die Idee hat Charme: Man wählt sich für ein paar Wochen sein »Traumleben« aus und wenn es doch nicht funktioniert, kehrt man in seinen gewohnten Trott zurück, als wäre nichts geschehen.

Aus dieser Idee entwickelte das ZDF den Fernsehfilm der Woche »Tausche Kind gegen Karriere«, in dem die beiden Schauspielerinnen Katharina Böhm und Esther Schweins zum ersten Mal gemeinsam zu sehen sind. In der temporeichen und schwungvollen Komödie in der Regie von Michael Rowitz (»Nachtangst«, »Am Ende der Wahrheit«) haben die Freundinnen Sarah (Böhm) und Charlotte (Schweins) das Gefühl, ihre Uhren laufen ab.
Die kinderlose Karrierefrau Sarah hört ihre biologische Uhr ticken, ihre allein erziehende Freundin sieht ihre beruflichen Chancen mehr und mehr davonschwimmen. Wegen der Kinder hat sie ihre Arbeit als Anwältin aufgegeben. Völlig unzufrieden mit ihrem jeweiligen Alltag vereinbaren die beiden in einer Sektlaune einen Tausch ihrer Lebensumstände. Der große Test soll drei Wochen dauern. Ihnen zur Seite stehen Oliver Korittke und Julian Weigend als liebenswerte, ebenfalls mit dem Chaos kämpfende Männer.
Sarah übernimmt Charlottes Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren. Charlotte vertritt dafür Sarah in deren Frankfurter Kanzlei. Beide Frauen sind sich sicher: Die Arbeit der anderen ist sicher ein Kinderspiel. »Als allein erziehende Mutter eines sechsjährigen Sohnes bin ich Spezialistin auf dem Gebiet dieser nie enden wollenden Diskussion Kind und/oder Karriere. Mir bleibt nichts anderes übrig, als pragmatisch damit umzugehen», sagt Katharina Böhm. Die 40-Jährige ist sich aber auch sicher, dass man »Kindern keine künstliche heile Welt vorgaukeln« muss.
In der Realität mögen beide Schauspielerinnen diese Frage gar nicht stellen. »Ich würde versuchen, beides unter einen Hut zu bringen«, sagt die kinderlose Schweins. In der Figur der Charlotte habe sie aber gesehen, wie schwer es für eine Mutter sei, es allen recht zu machen, sagt die 34-Jährige. Für Böhm ist es tägliche Realität, beide Welten unter einen Hut zu bringen. »Mein Sohn steht ganz klar im Zentrum, aber ich habe eine Balance gefunden, um konzentriert weiter arbeiten zu können«, sagt sie. Sie selbst lebe »das Beste aus beiden Welten«.

Artikel vom 31.01.2005