29.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kritik an weltgrößter Vogelschau

Tierschutzbund beklagt enge Käfige und rauchende Besucher


Bad Salzuflen (WB/ca). Tierschützer haben am Freitag massive Kritik an der weltgrößten Ziervogelausstellung im Messezentrum Bad Salzuflen (Kreis Lippe) geübt, auf der noch bis Sonntag 20 000 Vögel zu sehen sind.
»Dreckige, enge Käfige und rauchende Besucher machen den Tieren schwer zu schaffen«, klagte Thomas Schröder, der Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes. Er warf dem Kreis Lippe außerdem vor, die Schau nicht ausreichend zu kontrollieren. »Die Ausstellung muss sofort abgebrochen werden!«, forderte Schröder.
Die Kreisverwaltung wies die Kritik als unberechtigt zurück. Man habe die Genehmigung dieser weltgrößten Messe an einen Vorschriftenkatalog geknüpft, der neben anderem auch das Rauchen untersage, erklärte Kreis-Sprecher Thomas Wolf-Hegerbekermeier. Es liege in der Verantwortung des Veranstalters, die Vorschriften im Interesse der Tiere einzuhalten. »Ein Veterinär unserer Behörde ist zwar während der Ausstellung ständig vor Ort, aber der kann natürlich nicht gleichzeitig überall sein«, sagte Wolf-Hegerbekermeier, der auf die Größe des Bad Salzufler Messezentrums verwies. Entdecke der Amtstierarzt ein krankes Tier, würde dieses umgehend aus dem Käfig genommen und behandelt. Auch entsprächen die Käfige, in denen die Vögel während der Ausstellung untergebracht seien, der tierschutzrechtlichen Norm. »Es gibt deshalb für uns keinen Grund, die Ausstellung abzubrechen oder Maßnahmen zu ergreifen«, erklärte der Sprecher der Kreisverwaltung.

Artikel vom 29.01.2005