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Hoffnung in der Krebsbekämpfung

Mainzer Forschern gelingt großer Schritt in Richtung Immuntherapie

Mainz (AP). Forschern der Uniklinik Mainz ist nach eigenen Angaben ein großer Schritt hin zu einer Immuntherapie gegen Krebs gelungen.

Die Forscher konnten Killerzellen des menschlichen Immunsystems so verändern, dass sie im Laborversuch Tumorzellen mit hoher Effizienz identifizieren und angreifen, berichtete die Universität. In zwei Jahren wollen die Mainzer Wissenschaftler mit der klinischen Erprobung beginnen. Wie der Leiter der Forschungsgruppe berichtete, spielte die Funktion des Proteins p53 für die Mainzer Wissenschaftler eine wesentliche Rolle. Dieses Eiweiß sorgt in normalen menschlichen Zellen dafür, dass die Zelle bei Stress oder Schäden sich nicht mehr teilt oder gar stirbt. Bei 50 Prozent aller Tumorzellen aber sei das p53 so mutiert, dass das krasse Gegenteil geschehe: Das Protein trete in großen Mengen auf, rege die Zellteilung zusätzlich an, der Krebs breite sich weiter aus. Normale Immunzellen sind gegenüber diesem gefährlichen Vorgang blind, da auch gesunde Zellen p53 erzeugen. Die Forscher haben nun Killerzellen des Immunsystems von Mäusen genetisch so verändert, dass ihnen die Toleranz gegenüber dem p53-Protein fehlt. Als sie die so veränderten Gene auf menschliche Immunzellen übertrugen, zeigte sich, dass die Killerzellen Tumorzellen energisch angriffen. Die Entwicklung einer neuen Immuntherapie bösartiger Tumorerkrankungen sei damit möglich. Die Bekämpfung mit gentechnisch veränderten Immunzellen biete Erfolgschancen vor allem bei Brust-, Bronchial-, Darm- und Lungenkrebs.

Artikel vom 29.01.2005