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Neue lokale Bündnisse schmieden

Aus dem Jugendhaus wird ein Familienzentrum - Planungen laufen auf Hochtouren

Von Meike Oblau
Rietberg (WB). Im Jugendhaus Südtorschule wird in den kommenden Monaten das neue Rietberger Familienzentrum entstehen. Nachdem der Jugendhilfeausschuss des Kreises grünes Licht für die Familienzentren in Rheda-Wiedenbrück. Steinhagen, Harsewinkel und Rietberg gegeben hatte, gehen die Planungen in der Emsstadt nun in die zweite Runde.

»Zahlreiche Maßnahmen der Vergangenheit und neue Ideen haben dazu geführt, dass es in der Stadt Rietberg schon länger die Absicht gibt, das familienfreundliche Profil zu stärken«, schildert Bürgermeister André Kuper. So gäbe es bereits seit einiger Zeit Überlegungen, ein »lokales Bündnis für Familie« zu gründen, um ein familienfreundlicheres Klima in der Emsstadt zu schaffen. Unter einem Bündnis versteht das Stadtoberhaupt dabei die Zusammenarbeit von Kommune, Kirchen, Verbänden, Unternehmen, Arbeitsorganisationen und anderen familienpolitisch Aktiven. Das Bündnis könne durchschnittlich zweimal im Jahr tagen, um Arbeitsgruppen zu ganz konkreten Maßnahmen zu bilden.
Im nächsten Schritt steht jetzt aber zunächst die praktische Organisation des Familienzentrums im Blickpunkt. Auch jetzt stünden die Belange von Familien bereits ganz oben auf der Prioritätenliste, betont André Kuper. So gebe es beispielsweise den »Rietberg-Pass« mit Vergünstigungen für Familien, eine familienfreundliche Baulandvergabe, ein Kinder- und Jugend-Info-Telefon, Ferienspielangebote, offene Jugendtreffs in drei Ortsteilen sowie spezielle Berratungsführer.
Mit der Errichtung des Familienzentrums im Jugendhaus Südtorschule beabsichtigt die Stadt Rietberg, an die bisher geleistete Familienarbeit anzuknüpfen, verschiedene bereits bestehende Angebote und Dienstleistungen zu vernetzen und besser zu koordinieren. Das Familienzentrum ist als Treff für Familien zum Kennenlernen und zum Erfahrungsaustausch, zur gegenseitigen Beratung und Unterstützung geplant. In Gesprächskreisen, Veranstaltungen, Vortragsreihen und Kursen soll ein breites Themenspektrum aufgegriffen und Hilfe zur Selbsthilfe geboten werden. »Besondere Förderung soll zu den Themen Erziehung, Partnerschaft, Familie, Schwangerschaft, Vereinbarrkeit von Familie und Berufstätigkeit, Gewaltprävention und Opferbetreuung, Gesundheits- und Suchtberatung, finanzielle Probleme und Verschuldung sowie Hilfen für ältere Familienmitglieder und Migrantenfamilien angeboten werden«, fasst André Kuper zusammen. Das Familienzentrum stehe grundsätzich allen möglichen Kooperationspartnern offen. »Wer einen Kurs oder einen Vortrag zu einem bestimmten Thema anbieten möchte, kann gerne die Räumlichkeiten der Südtorschule nutzen«, bietet Kuper an. Verschiedene Beratungsangebote sollen künftig im Familienzentrum zusammengeführt werden, so die Erziehungs- und Familienberatungsstelle von Caritas und Diakonie, die Jugendgerichtshilfe des Kreises Gütersloh, die BSD-Sprechstunden, die Schuldnerberatung der Diakonie, die Wohnberatung der Stadt, die Migranten- und Flüchtlingsberatung sowie die Eltern-Kleinkind-Beratung der Diakonie, die Suchtberatung der Caritas, das Kinder- und Jugend-Info-Telefon der Stadt, die Drogenberatung der Caritas, die Spätaussiedlerberatung der Stadt, die AWO-Ausländerberatung, die Gesundheitsberatung des Kreises, das Seniorenbüro des Seniorenbeauftragten sowie diverse weitere Angebote von VHS, Sportvereinen, Schulen, Kirchengemeinden, DRK, Krankenkassen und weiteren Anbietern. Mit etlichen Anbietern wurden bereits Kooperationen vereinbart, jetzt geht es um die Feinabstimmung, welche Berater an welchen Wochentagen vor Ort sein werden. Die Trägerschaft des Familienzentrums wird in den Händen der Stadt liegen. In Kürze wird die Stelle einer sozialpädagogischen Fachkraft ausgeschrieben werden, die künftig rund 15 Wochenstunden im Familienzentrum arbeiten und die Angebote koordinieren soll. Darüber hinaus bleibt natürlich die offene Jugendarbeit mit allen bisherigen Angeboten erhalten, zudem werden die Kürze auch die »Hartz IV«-Fallmanager Büros in der Südtorschule beziehen.

Artikel vom 29.01.2005