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Kishon war
Multitalent

Der Weg zum Ruhm


Berlin (ddp). Kishon war nicht nur einer der weltweit erfolgreichsten Satiriker, sondern auch Bildhauer, Komponist, dreifacher Golden-Globe-Gewinner, Entwickler eines Schachprogramms und Amateur-Weltmeister im Billard. Schon als Schüler ließ er schriftstellerisches Talent erkennen. Seine erste Satire schrieb er in den letzten Kriegstagen im Keller eines zerbombten Hauses. Die Geschichte über Glatzköpfe brachte ihm bei einem Romanwettbewerb einer ungarischen Literaturzeitung denn auch den ersten Preis ein. Viele Jahre später griff er den Stoff noch einmal auf und baute ihn zu einem seiner erfolgreichsten Romane »Mein Kamm« (1997) aus.
Nach der Flucht in ein Kibbuz in Israel machte er sich zunächst als Elektriker, Pferdeknecht und Latrinenputzer nützlich. Seine Texte schrieb er weiter auf Ungarisch, sie wurden - zusammengefasst in dem ersten Buch »Der Neueinwanderer, der uns auf die Nerven geht« - ins Hebräische übersetzt.
Unter dem Namen »Chad Gadja« (Lämmchen) begann er 1952 eine tägliche Kolumne in der israelischen Tageszeitung »Maariv«. Die Glosse verfasste er schließlich 30 Jahre lang. 1959 wählte die »New York Times« Kishons Buch »Drehen Sie sich um, Frau Lot« zum Buch des Monats. Damit war der Grundstein für die internationale Karriere gelegt.
Von seinen zahlreichen Büchern galt »Familiengeschichten« als meistverkauftes Buch in hebräischer Sprache - abgesehen von der Bibel.

Artikel vom 31.01.2005