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Wasserpreis: Erhöhung im Auge behalten

Kritik an zu geringem Gewinn

Versmold (igs). Als »betriebswirtschaftliche Katastrophe« hat der SGV-Interims-Geschäftsführer Bernhard Rodenbäck die Tatsache bezeichnet, dass der Bereich Wasserversorgung der Stadtwerke jährlich lediglich einen Gewinne von rund 26 000 Euro abwirft. »Man sollte über eine Preiserhöhung nachdenken«, gab der neue Mann an der Spitze den Mitgliedern des Werksausschusses zu bedenken.
Sein Vorschlag: eine Preiserhöhung von zehn Cent pro Kubikmeter und eine Grundpreiserhöhung von zwei Euro pro Monat. Die Politiker wollen in der nächsten Sitzung vor der Sommerpause darüber sprechen.
»Wenn man es auf den einzelnen Gebührenzahler herunter rechnet, sieht die Belastung gar nicht so schlimm aus«, versuchte Rodenbäck, die Politiker für seinen Vorschlag zu begeistern. Rund fünf Euro mehr pro Monat würde diese Erhöhung jeden Haushalt kosten, der 200 Kubikmeter Wasser im Monat bezieht, rechnete der Mann hoch, den der strategische Partner der SGV, e.on Westfalen-Weser, für den Zeitraum eingesetzt hat, bis der neue SGV-Geschäftsführer Jörg Kogelheide zum 1. Mai sein neues Amt antritt.
Günstig sei die Gelegenheit nicht nur bei den Privatkunden, sondern auch bei den Sondervertragskunden: Diese Verträge liefen aus, müssten zur Mitte des Jahres gekündigt werden.
Die Wasserversorgung erzielt momentan eine Umsatzrendite von 1,1 Prozent, rechnete Ausschussvorsitzender Ulrich Wesolowski hoch. »Damit lässt sich ein Substanzerhalt auf Dauer nicht gewährleisten«, verwies der CDU-Politiker darauf, dass das Wassernetz mit seinen 30 Jahren zwar noch recht jung sei. Aber man müsse auch mal im Stande sein, Instandsetzungsleistungen zu erbringen.
Wolfgang Beuge (Grüne) warnte davor, die Kunden einfach mit einer Preiserhöhung zu konfrontieren. »Denn die gefühlte Gebührenerhöhung sieht ganz anders aus.« Daher sei es wichtig, die Kunden auch dabei zu beraten, wie man Wasser sparen können. »Denn das kann jeder normale Verbraucher.« Man dürfe jedoch nicht nur die Daumenschrauben ansetzen. Aus ökologischer Sicht sei das Wasser noch zu billig. Man könne zumindest über eine Preiserhöhung nachdenken.
Ulrich Wesolowski forderte die Werksleitung auf, einen Vorschlag zu machen, damit man noch vor der Sommerpause darüber sprechen könne. »Wir sollten dieses Thema im Auge behalten«, erklärte der Ausschussvorsitzende. Dem Wirtschaftsplan des Stadtwerke-Eigenbetriebs Wasserversorgung stimmten die Politiker zu.

Artikel vom 29.01.2005