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»Wir hatten alle keine Vorstellung davon, ob und wie viele Spenden eingehen würden,« sagt Volker Fliege. Inzwischen zeichne es sich ab, dass mit Überweisungen noch mehrere Monate zu rechnen sei, denn Veranstalter und Schulen planten Sammlungen und Aktionen »bis weit in den Sommer hinein«.
Weil man eine langfristige Patenschaft vorgesehen habe, sei das im Sinne von »Bielefeld hilft«. Fliege: »Wir wollten keine Soforthilfe leisten - das machen die Hilfsorganisationen und das machen sie gut.« Mit der Welthungerhilfe habe man einen Partner gefunden, der dafür stehe, dass auf eine Art und Weise geholfen werde, die nachhaltig sei, die dazu beitrage, den Menschen wieder eine neue Existenz zu verschaffen. Das könne zum Beispiel der Aufbau der Wasser- und Stromversorgung sei, der Bau der Schule womöglich an anderer Stelle (»Nicht mehr so nah an der Küste«) oder die Beschaffung von Fischerbooten.
Geplant sei ein Berichtswesen, das erlaube, die Umsetzung der Maßnahmen zu überprüfen. Fliege versichert: »Kein Cent der Spendengelder wird versickern.«
Zehn bis fünfzehn Schulen aus Bielefeld haben sich gemeldet, die Interesse daran haben, Verbindung mit der Schule in Mullaittivu oder mit Schulen in der Region zu knüpfen. Die Stadt Dresden will mit Bielefeld zusammen arbeiten, dem Ort, in dem vor der zerstörerischen Flut 8000 Menschen lebten, zu helfen. Volker Fliege steht aber auch im Austausch mit Schwanewede in Niedersachsen und Gottmadingen in Süddeutschland, die sich ebenfalls vorstellen können, mit ihren Spenden ebenfalls Mullaittivu und die Hilfsprojekte dort zu unterstützen Volker Fliege, der selbst noch nie in Südasien war (»Über die Türkei bin ich nicht hinaus gekommen«) weiß, dass die überregionale Berichterstattung vor allem im Fernsehen über »Bielefeld hilft« auch andere Kommunen für diese spezielle Patenschaft interessiert hat. Das Welthaus Bielefeld bereite in Absprache mit der Stadt Informationen über die betroffenen Regionen in Sri Lanka auf, aber auch über die Frage, was eine Patenschaft überhaupt bedeuten würde. Fliege: »Das Informationsbedürfnis ist sehr groß.«
Fliege weist darauf hin, dass die Welthungerhilfe ausdrücklich davon abrät, in die Katastrophengebiete zu reisen. Persönliche Vor- Ort-Hilfe werde nicht benötigt. Persönliche Kontakte dagegen würden nach und nach aufgebaut: über die Welthungerhilfe, aber auch auf der politischen Ebene. So steht Oberbürgermeister Eberhard David in Fax-Verbindung mit dem Parlamentsmitglied, das Mullaittivu in Colombo vertritt.
Nächste große Benefiz-Aktion: am 22. Februar ist im kleinen Saal der Stadthalle eine Veranstaltung geplant, die die Ratsfraktionen ausrichten wollen.

Artikel vom 29.01.2005