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Heiliger Pfad durchs Altmühltal
Wunderbar zu erwandern: Der ostbayerische Jakobsweg führt über Eichstätt
Im Wanderjahr 2005 beginnt in Eichstätt eine jahrhundertealte Tradition von Neuem: War die Bischofstadt bereits im Mittelalter eine wichtige Station auf der berühmten Jakobs-Wallfahrt nach Santiago de Compostela, so nimmt sie nun durch eine jüngst rekonstruierte Variante des Weges erneut diese Stellung ein.
Alten Verbindungen zwischen Böhmen und Bayern folgend, beginnt die Route des ostbayerischen Jakobswegs an der tschechischen Grenze und führt durch den Bayerischen Wald über Regensburg und Kelheim zum Kloster Weltenburg. Weiter geht es entlang des Limes und alter Römerstraßen, bis der Pilger mitten im Köschinger Forst auf die Wallfahrtskirche St. Salvator Bettbrunn stößt.
Von dort geht es bis nach Pfünz im Altmühltal mit seinem rekonstruierten Römerkastell. Nur wenige Kilometer flussaufwärts erreichen die Wanderer die Bischofsstadt Eichstätt. Nicht nur der Jakobsweg verbindet die Stadt mit Santiago: Zum Domschatz gehört seit vielen Jahrhunderten ein Reliquar mit dem Finger des Apostels Jakobus.
Wegweiser für den ostbayerischen Jakobsweg ist das europaweit gebrauchte Symbol des Jakobsweges: eine stilisierte gelbe Muschel auf blauem Grund. An verschiedenen Stationen warten Stempelstellen auf die Pilger. So auch an der Frauenbergkapelle in Eichstätt. Von dort führt der Jakobsweg über die Wallfahrtskirche Hl. Kreuz Bergen - einmalige romanische Kyrpta - und Donauwörth in Richtung Santiago. Dieser Abschnitt des Jakobswegs wurde von der Fränkischen St. Jakobsgesellschaft Würzburg gemeinsam mit dem Tourismusverband Naturpark Altmühltal realisiert. Infos: Telefon 08421/9 87 60, www.naturpark-altmuehltal.de.
Im Frühsommer gibt es zum Kennenlernen der Strecke das Angebot »Auf dem Jakobsweg im Naturpark Altmühltal«. In vier Tagesetappen (22 bis 26 Kilometer) wandert man auf dem ostbayerischen Jakobsweg von Regensburg bis Eichstätt. Nach Empfang des Pilgersegens in Regensburg endet die erste Etappe zum Kloster Weltenburg am einzigartigen Naturschauspiel der Weltenburger Enge, dem »Donaudurchbruch«. Die weiteren Abschnitte führen zu römischen Bauten und barocken Wallfahrtskirchen. In Eichstätt erwartet die Pilger die besterhaltene Heilig-Grab-Anlage von 1160, eine Besichtigung des Doms und das Walburgisöl, das in der Wallfahrtskirche St. Walburg seit dem 11. Jahrhundert an die Pilger abgegeben wird.
Reisetermin: 26. Mai bis 29. Mai. Für Gruppen ab 20 Personen ist das Programm ganzjährig buchbar.
Auskunft: Bayerisches Pilgerbüro, München, Telefon 089 / 5 45 81 10 www.pilgerreisen.de.

Artikel vom 19.02.2005