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Von Heiko Johanning

Versmolder
Aspekte

Plädoyer für Freiwilligkeit


Vier Träger an einem Tisch, die Stadt mit ins Boot geholt, das Gebäude steht auch schon bereit - und schon ist ein tolles Angebot für arbeitslose, aber arbeitswillige Jugendliche und junge Erwachsene in Versmold gemacht. Das ZIB - Zentrum für Integration und Berufsförderung - soll in diesem Jahr noch in den Räumlichkeiten des ehemaligen Weinkontors Freund am Brüggenkamp seinen Dienst verrichten. Es war schon beeindruckend, wie die beiden Trägervertreter, Thomas Reiplinger vom CJD und Udo Mescher von der GAB, Idee und Umsetzung per Powerpoint den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses verkauften. Da wurde nichts dem Zufall überlassen. Alles war durchdacht. Respekt.
Doch zwischen Präsentation und Wirklichkeit können manchmal Welten liegen. Das wirtschaftliche Risiko einer solchen Einrichtung übernimmt die Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (GAB). Doch Udo Mescher erweckte in der Sitzung des Fachausschusses nicht den Eindruck, als müsse seine Gesellschaft wohl hier etwas auffangen. Schließlich sei alles exakt durchgerechnet und hin und her gedacht. Unter dem Strich könne also nichts schief gehen.
Das Startkapital für das ZIB kommt aus dem Auflösungsvermögen des Ausbildungszentrums für Fleischer (AZF). Knapp 89 000 Euro liegen zurzeit noch auf einem Konto der Stadtkasse. Gebraucht würden jedoch etwa 90 800 Euro. Also müsste die Stadt 1 800 Euro hinzugeben, sozusagen als freiwillige Leistung. Doch waren sich alle Kommunalpolitiker darin einig: Diese Leistung wird gerne für unsere Jugendlichen gebracht.

Artikel vom 29.01.2005