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»Wohlstandsdiabetes«
führt zum Schlaganfall

Ulrich Grundmann informiert Senioren-Union


Löhne (LZ). Die »Volkskrankheit Diabetes« war Thema eines Vortrages, dem zahlreiche Mitglieder der Senioren-Union und ihre Gäste gespannt folgten. »Von den fünf bis sechs Millionen (bekannten) Diabetikern haben etwa 90 Prozent den Typ-2-Diabetes, den sogenannten ÝAltersdiabetesÜ, besser mit ÝWohlstandsdiabetesÜ bezeichnet«, erklärte Apotheker Ulrich Grundmann von der Löwen-Apotheke. In sehr verständlicher Weise gelang es dem engagierten Referenten, seine Zuhörer mit den Fachbegriffen vertraut zu machen.
»Es handelt sich dabei um eine Stoffwechselkrankheit, bei der der Zuckerstoffwechsel, das heißt, der Übergang des Zuckers in die Blutbahn, der durch das Insulin bewirkt wird, gestört ist«, erläuterte Grundmann. »Fast 25 Prozent der Kosten in unserem Gesundheitswesen werden durch den Diabetes und seine Begleiterkrankungen verursacht,« machte er die Bedeutung des Wissens um die »Volkskrankheit« bewusst. Und warnte: »Zu Begleiterkrankungen und Folgeschäden gehören Schlaganfall, Nierenfunktionsstörungen, Nervenschädigungen, Erblindungen und Hauterkrankungen.«
Natürlich dürften auch die akuten Gefahren, wie Unterzuckerung und Überzuckerung, nicht außer Acht gelassen werden. Hier werde in der Regel zunächst der Hausarzt mit Gewichtskontrolle, Blutzucker- und Blutdruckmessungen, Untersuchung der Füße, des Cholesterins und der Triglyzeride, des Hämoglobinwertes, durch EKG, Sensibilitätsmessungen und Kontrolle des Augenhintergrundes den Gesundheitszustand des Patienten überprüfen. »Die ermittelten Daten sollten in dem Diabetikerpass festgehalten und für die Therapieziele ausgewertet werden.«
Die Behandlung beginne dann mit Ernährungsberatung, Bewegungstherapien und Medikamenten. Insulin werde beim Typ-2-Diabetes normalerweise erst eingesetzt, wenn Tabletten nicht mehr ausreichten. Im Anfangsstadium biete sich auch Zimt als Wirkstoff an. Und Linonsäurepräparate könnten gegen Nervenschäden eingesetzt werden, erklärte Ulrich Grundmann den Zuhörern, die ihm für den informativen Vortrag ihren ganz besonderen Dank aussprachen.

Artikel vom 29.01.2005