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Sanierung in
Verl endgültig
abgeschlossen

Volksbank zieht Bilanz

Gütersloh (mdel). Es fehlt nicht mehr viel, dann ist die Volksbank Gütersloh das größte Geldinstitut im Kreisgebiet. Nach der Fusion mit der Verler Volksbank stieg die Bilanzsumme im vergangenen Geschäftsjahr auf 1,575 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Sparkasse Gütersloh als derzeitiger »Spitzenreiter« weist im Jahr 2004 eine Bilanzsumme von 1,593 Milliarden Euro aus.

»2004 war für uns ein besonderes Jahr«, blickte Vorstandssprecher Heinz-Hermann Vollmer am Freitag bei der Bilanzpressekonferenz zurück. Der Bezug der neuen Volksbank-Zentrale an der Friedrich-Ebert-Straße (Baukosten: 16,7 Millionen Euro), der Umbau der Filiale an der Moltkestraße und nicht zuletzt die Fusion mit der Verler Volksbank waren große Herausforderungen für das Geldinstitut. Die Übernahme des Sanierungsfalls war Vollmer zufolge eine schwierige Entscheidung. Erst nach Abtretung der Risikogeschäfte waren die Gütersloher bereit, dem Sorgenkind Unterschlupf zu gewähren. Dieses scheint mittlerweile auf dem Weg der Besserung zu sein. »Alles, was mit der Sanierung zusammenhängt, haben wir zum 31. Dezember verkraftet. Ich bin sicher, dass wir schnell das Vertrauen der Kunden in Verl wiedergewinnen«, erklärte der Vorstandschef. Das Thema Zusammenschlüsse scheint damit vorerst abgehakt zu sein. »Derzeit sind keine Fusionen geplant«, stellte Vollmer klar. Die angedachte Kooperation mit den Volksbanken Paderborn-Höxter, Detmold und Brackwede (das WESTFALEN-BLATT berichtete) zur Bündelung der so genannten »Back-Office«-Tätigkeiten sei ebenfalls keine Vorstufe für einen möglichen Zusammenschluss.
Die Ertragssituation der Volksbank Gütersloh bezeichnete der Vorstandschef als »zufriedenstellend«. Der Jahresüberschuss liege mit 5,6 Millionen Euro auf dem Niveau des Vorjahres. An der Dividende will man nicht rütteln. Wieder soll für die 51 045 Bankteilhaber eine Gewinnbeteiligung von fünf Prozent sowie ein Bonus von 1,5 Prozent auf die eingezahlten Geschäftsguthaben ausgeschüttet werden. Zuwächse verzeichnete das Geldinstitut bei der Anlage von Kundengeldern und bei der Herausgabe von Krediten. Allerdings übten sich die Firmen weiter in Zurückhaltung. Getätigt wurden hauptsächlich Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen. Im Wertpapiergeschäft ist dagegen Licht am Horizont erkennbar. Die Depots wiesen zum Ende des Jahres einen Kurswert von 425 Millionen Euro aus - ein Plus von 9,3 Prozent.
Investieren will die Volksbank in diesem Jahr 5,2 Millionen Euro. Umbauten sind an der ehemaligen Hauptstelle Friedrich-Ebert-Straße, in Steinhagen und Verl geplant. Es gibt aber auch einen Wermutstropfen: Für den geplanten Neubau an der Neuenkirchener Straße ist der Investor abgesprungen. Dafür konnten beim Bau der neuen Zentrale 1,3 Millionen Euro eingespart werden.

Artikel vom 29.01.2005