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WM-Rang 39: Finn Heitmann. Foto: Ueckermann

Ein Traum
wird wahr

Radcross-WM: Kupfernagel vor Spitz

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Die Tränen flossen bereits auf der Zielgeraden. Da setzte sich Hanka Kupfernagel aufrecht auf ihr Crossrad und schlug die Hände vor das Gesicht. Die Lebensgefährtin von Ex-Weltmeister Mike Kluge konnte gestern bei der Querfeldein-WM im saarländischen St. Wendel ihr Glück kaum fassen. Nach 2000 und 2001 holte sie ihren dritten Titel.

»Als ich ins Stadion fuhr, wusste ich, das kann mir keiner mehr nehmen. Das war ein richtig tolles Gefühl«, schilderte die 30 Jahre alte Brandenburgerin die letzten Meter. Hinter der überlegenen Siegerin machte Olympia-Mountainbikerin Sabine Spitz den sensationellen deutschen Doppelsieg perfekt.
»Es waren wirklich schwere Wochen. Da hatte sich ein ganz schöner Berg angestaut. Die ganze Anspannung ist von mir abgefallen«, bekannte die über das ganze Gesicht strahlende Weltmeisterin. Lob bekam sie von ihrem Trainer und Lebenspartner. »Der Druck, den wir uns selbst auferlegt hatten, war enorm. Dass sie dann unter diesen Umständen so eine Leistung bringt, ist absolut professionell«, sagte Mike Kluge. Die Bünderin Nicole Kampeter blieb im Rahmen ihrer Möglichkeiten und blegte Rang 20. Damit war sie nicht unzufrieden: »Im Prinzip ist alles wie erwartet gelaufen. Bis Platz 14 war ich ganz nah dran.«
Bei den Männern gab es einen belgischen Dreifachsieg. Der Titel ging an den Favoriten und Weltranglisten-Ersten Sven Nys. Steffen Weigold vom Team Lamonta aus Rheda-Wiedenbrück kam als 30. ins Ziel. »Ich habe in den letzten drei Runden noch zehn Plätze verloren, obwohl ich nicht aufgesteckt habe und bis zum Schluss Anschlag gefahren bin«, sagte der 25 Jahre alte Alpirsbacher. Beobachter am Rande war der verletzte zweifache deutsche Meister Malte Urban. »Es war ein spannendes Rennen«, kommentierte der Herforder, der am 18. März in seiner Heimatstadt heiraten wird, das Männerrennen für Eurosport (Dienstag 9 bis 10 Uhr).
Der deutsche Meister Finn Heitmann (Endspurt Herford) landete im U 23-Rennen auf Rang 39 und meinte: »Es war absoluter Mist. Eine Runde lang lief es gut, danach war das Rennen für mich durch das Glatteis unberechenbar. Wahrscheinlich war ich auch ein bisschen blockiert, weil ich heute Morgen beim Training gestürzt bin. Dabei war ich eigentlich sehr gut vorbereitet.«

Artikel vom 31.01.2005