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Raubkopierer zahlt hohe Strafe


Berlin (ddp). Weil er wiederholt Raubkopien von Filmen bei Ebay angeboten hat, muss ein Mann aus Gießen 16 500 Euro Strafe zahlen. Das sei eine der höchsten Summen, die ein Film-Raubkopierer bislang habe aufbringen müssen, teilte die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) gestern mit.
Der Mann hatte Raubkopien von aktuellen Kinofilmen wie »Troja« und »Last Samurai« bei der Auktionsplattform angeboten. Nachdem die Auktionen gesperrt worden waren und der Raubkopierer die Unterlassungserklärung unterzeichnet hatte, trat er direkt in Kontakt mit Bietern anderer Verkäufer und bot diesen per E-Mail seine Raubkopien an. Bei einer Wohnungsdurchsuchung entdeckte die Polizei bei ihm 251 CDs und DVDs mit Raubkopien.
Enttarnt wurde der Mann den Angaben zufolge durch Testkäufe. GVU-Geschäftsführer Jochen Tielke betonte, Raubkopierer hätten keinen Grund, sich sicher zu fühlen - »auch nicht, wenn sie undercover agieren«. Wie der aktuelle Fall in Gießen zeige, drohten empfindliche Strafen.
Die GVU hat nach eigenen Angaben zwischen Januar und September vergangenen Jahres 2104 Verfahren gegen Raubkopierer eingeleitet. Knapp 2000 Durchsuchungen wurden erwirkt und 371 194 Raubkopien sichergestellt. 1340 Fälle konnten abgeschlossen werden.

Artikel vom 28.01.2005