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Kommentar
Internate auf dem Vormarsch

Gleiche Chancen schaffen


In Großbritannien genießen Internate einen glänzenden Ruf. »Wenn du nicht gut genug bist, darfst du nicht aufs Internat«, heißt es dort. Privatschulen gelten als bestmögliche Vorsorge gegen Arbeitslosigkeit. In Deutschland hatten die Internate lange ein schlechtes Image. Hartnäckig hielt sich das Klischee, es handele sich um antiquierte Erziehungsanstalten, um Schulkasernen.
Das Bild wandelt sich. Das schlechte Abschneiden des staatlichen Bildungssystems beim Leistungsvergleich PISA hat den Blick der Eltern fast zwangsläufig auf Alternativen gelenkt. Das ist der Grund für den deutlichen Anstieg der Anmeldezahlen an Internaten in den letzten Jahren. Gern würden noch mehr Erziehungsberechtigte ihren Nachwuchs nach Schloss Varenholz und in vergleichbaren Einrichtungen schicken. Allein, es fehlt ihnen das Geld. 1800 Euro pro Monat wären für sie eine zu hohe Belastung. Damit Bildung nicht vom Geld abhängt und wir keine Zwei-Klassen-Gesellschaft bekommen, müssen die Länder alles tun, um auch Kindern aus sozial schwächeren Familien gleiche Chancen zu bieten. Dietmar Kemper

Artikel vom 31.01.2005