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»Doppelspitze« soll es richten

Arminia verpflichtet die Amateurtrainer Igor Lazic und Michael Piwowarski

Von Werner Jöstingmeyer
Bielefeld (WB). Seit gestern ist es amtlich: Mit einer »Doppelspitze« wollen Arminias Amateure den drohenden Abstieg aus der Regionalliga verhindern. Igor Lazic (37) und Michael Piwowarski (56) heißen die gleichberechtigten Nachfolger von Maik Walpurgis, die offensichtlich dem Anforderungsprofil entsprechen und neben dem sportlichen Erfolg auch die Ausbildung der jungen Talente garantieren sollen. Beide Trainer wurden von Chefcoach Uwe Rapolder empfohlen.

Der A- und B-Lizenz-Inhaber Michael Piwowarski ist in Ostwestfalen kein Unbekannter. Aus der Jugend des VfL Osnabrück kommend, schnürte er von 1974 an sieben Jahre seine Fußballstiefel für den FC Gütersloh-Fusionsverein DJK. Danach wechselte er zur TSG Harsewinkel, war dort auch als Spielertrainer tätig.
Nach dem Erwerb der Trainer-Lizenzen heuerte Piwowarski beim Karlsruher Sportclub an, zeichnete sechs Jahre für den gesamten Nachwuchsbereich und als Coach für die A-Junioren des KSC verantwortlich. Nachdem er im Nachwuchsbereich des DFB während der Ära von Berti Vogts und Rainer Bonhof als Honorartrainer gearbeitet hatte, folgte er dem Ruf des SV Waldhof Mannheim, wo Uwe Rapolder als Chefcoach tätig war. Auch dort war »Piwo« als Trainer der A-Junioren für das gesamte Ausbildungssystem (A- bis C-Junioren) verantwortlich.
Rapolders Philosophie von durchgängigen Spielsystemen will Michael Piwowarski jetzt auch beim DSC Arminia durchsetzen und transparenter machen. »In der Vergangenheit hat die Verzahnung nicht so gut geklappt«, übte DSC-Sportdirektor Thomas von Heesen leise Kritik.
Den Klassenerhalt und die Ausbildung der jungen Spieler hat sich auch Igor Lazic auf die Fahnen geschrieben. Arminia sei seine erste echte Herausforderung als Trainer, versicherte er gestern anlässlich der offiziellen Vorstellung. Der in Sarajevo geborene Bosnier kickte u.a. in der 2. Liga für Energie Cottbus und SV Babelsberg. Beim schweizerischen Erstligisten FC St. Gallen hieß sein Trainer Uwe Rapolder, so dass ihm die vom schwäbischen Fußballlehrer bevorzugte methodische, strukturelle und systematische Arbeitsweise nicht unbekannt ist. Lazic war zuletzt als Stützpunkttrainer im Fußballverband Brandenburg tätig.
Obwohl sich Piwowarski und Lazic bisher persönlich nicht kannten, liegen sie in ihrer Einschätzling auf der gleichen Wellenlänge. »In Arminias Amateurmannschaft steckt sehr viel Potenzial. Die Jungs haben eine gute Einstellung. Mit etwas Glück können wir gemeinsam den Klassenerhalt schaffen«, erklärten sie nach ersten Beobachtungen unisono.
Ihnen zur Seite stehen in beratender Funktion Peter Krobbach und Hans Scholz. Dieses Duo hatte bisher gemeinsam mit Miron Tadic die bisherige Saisonvorbereitung der ersten Amateurmannschaft geleitet. Auf dem Kunstrasen der SchücoArena soll heute Nachmittag um 15 Uhr die erste Trainingseinheit unter der Leitung der neuen gleichberechtigten »Doppelspitze« durchgeführt werden. Probleme im Kompetenzbereich sehen die beiden Trainer nicht. »Wir werden sehr transparent arbeiten und viel miteinander reden«, sagen sie. Das letzte Wort in punkto Mannschaftsaufstellung behält sich dennoch Igor Lazic vor. Beide Verträge laufen bis zum 30. Juni 2006.

Artikel vom 28.01.2005