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Staatsanwalt zieht teuren
Porsche ein

Betrug im Internet

Paderborn (WB/ca). Einen Tag nach der Festnahme des Paderborner Computerexperten Jan A. (25) stand gestern noch nicht fest, wieviel Geld die Staatsanwaltschaft auf seinen Konten beschlagnahmt hat.

»Wir haben noch keinen Überblick«, sagte Staatsanwalt Dr. Alexander Retemeyer. Er hoffe aber, mehrere Millionen pfänden zu können. »Zumindest sein Porsche Turbo ist bereits in unserem Besitz, und der hat vor einem Jahr noch 100 000 Euro gekostet.« Mit den sichergestellten Vermögenswerten will die Staatsanwaltschaft Opfer entschädigen.
Wie berichtet, soll Jan A. Internetnutzer mit versteckt arbeitenden Einwählprogrammen um mehr als 20 Millionen Euro gebracht haben. Seine Familie reagierte gestern geschockt auf die Inhaftierung des 25-Jährigen. »Wir glauben nicht, dass die Vorwürfe zutreffen«, sagte ein Verwandter. Er erklärte, Jan A. habe keine Ausbildung gemacht, sich aber immer mit seinem Computer beschäftigt und damit offenbar gut verdient. Unter anderem hatte er mit einem Kompagnon die Firma »Twoloops« betrieben, die Internetauftritte realisiert und in die mutmaßlich illegalen Geschäfte nicht verstrickt gewesen sein soll. Jan A. wohnte bis Mittwoch zusammen mit seiner Lebensgefährtin in Paderborn in einer gemieteten Villa, nun sitzt er in Untersuchungshaft.

Artikel vom 28.01.2005