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In den Spuren von Cerne und Schramm

Lindemann erkämpft sich EM-Bronze

Turin (dpa). Stefan Lindemann ist nach dem Bronze-Coup bei der Eiskunstlauf-WM erneut über sich hinausgewachsen, hat die größte Bewährungsprobe seiner Laufbahn bestanden und die erste deutsche EM-Medaille seit 21 Jahren bei den Männern erkämpft.

Der Nachfolger von Rudi Cerne und Norbert Schramm bestätigte mit dem erneuten dritten Platz innerhalb von zehn Monaten, dass er zur Weltspitze gehört. »Ich wollte zeigen, dass mein WM-Erfolg keine Eintagsfliege war und bin auf Angriff gelaufen. Es lief so gut, dass ich sogar einen Patzer wegstecken konnte«, sagte der kleine Erfurter (1,63 m), der als letzter Starter auch taktisch eine Meisterleistung bot.
Wie schon in Dortmund musste der 24 Jahre alte Sportsoldat am TV-Schirm im Aufwärmbereich mit ansehen, was die Konkurrenten vor ihm boten. »Ich war nervös, weil ich wusste, dass es ganz eng wird«, beschrieb es seine Gefühlslage, als er ausgerechnet nach dem brillanten Weltmeister Jewgeni Pluschenko aufs Eis musste. Doch Lindemann blieb ganz cool. Er zauberte zur Filmmusik von »The Big Bounce« eine hoch gesprungene Kombination aus Vierfach-Dreifach-Toeloops aufs eisige Parkett und fing sich auch wieder, als er beim dreifachen Lutz stürzte.
In einer anderen Liga lief der 22 Jahre alte Pluschenko, der sein viertes EM-Gold und das Spiel mit dem Publikum genoss.

Artikel vom 29.01.2005