12.02.2005
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16, 17, 18. Nicht gerade angenehme Tabellenplätze. Im tiefen Liga-Keller sind vor allem die Aussichten für die Trainer miserabel. Denn wer mit seiner Mannschaft auf einem Abstiegsrang steht, dem droht die vorzeitige Entlassung. Täglich.
Im Breisgauer Ball-Biotop könnte Finke sich nur selbst entlassen. Mal ganz kurz, als es zum Abschluss der Bundesliga-Vorrunde einige Klatschen gab, da hat er ein paar Tage daran gedacht. Macht das hier noch Sinn? Aber inzwischen blickt der Chef-Trainer wieder steil nach vorn. Er ist so frei, er bleibt in Freiburg.
Das würde dann die Saison Nummer 15. Neuer Rekord! Aber Finkes endlose Amtszeit ist mit der Bremer Bestmarke des Otto Rehhagel doch nicht wirklich zu vergleichen: »König Otto« regierte Werder mehr als 14 Jahre erstklassig, dem Kollegen Finke droht im Mai der Abstieg Nummer drei.
Allerdings: Die umjubelte Retter-Rolle, die er auf den größeren Ball-Bühnen in Köln, Frankfurt und Gelsenkirchen schon gegeben hat, die wird er in Rostock kaum noch einmal spielen können. Seine Zwischenbilanz: sieben Spiele, zwei Niederlagen, fünf Unentschieden. Immer noch kein Sieg unter Bergers Kommando.
Der Mann aus dem Osten, der nach der Flucht in den Westen in seine alte, und zurzeit ziemlich kalte Heimat zurückkehrte, er sieht sich beim FC Hansa doppelt in der Pflicht: sportlich und moralisch. Der Abschwung Ost ist in Rostock wohl nicht mehr aufzuhalten. Kommt es so, dann will Berger nicht gehen, sondern in der Saison 2005/2006 weiter mithelfen. Beim Wieder-Aufbau Ost.
Hört sich gut an. Wenn wir nicht genau die gleichen oder ähnliche Arbeitsplatz-Garantieren bei anderen Vereinen schon so oft gehört hätten. Längst nicht immer werden diese Vorstands-Versprechen dann auch gehalten.
Kurt Jara darf dagegen davon ausgehen, dass das präsidiale Wort in eine Vertragsverlängerung umgesetzt wird. Der Österreicher, im Herbst in Kaiserslautern fast schon weg, ist immer noch da. Und soll jetzt bleiben. Sogar bis 2007.
Artikel vom 12.02.2005