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Neues Jahr, neues Spiel, neues Glück? Der Start in die Rückrunde ist immer enorm wichtig. Entweder gibt es gleich zwei »Dreier« und damit weiteren Rückenwind - oder Niederlagen und Rückschläge. Drei Vereine haben 2005 in 180 Minuten noch keinmal gepunktet.

Im Abwind
Ein Schützenfest vor dem Weihnachtstagen: Beim Vorrundenabschluss stimmten sich die Kicker des VfL Wolfsburg so richtig stürmisch auf die anstehenden Feiertage ein. 5:0 gegen den DSC Arminia Bielefeld. Und wenn die »Wölfe« nach der Pause noch ein bisschen fester zugebissen hätten, dann wären die Ostwestfalen mit einer noch höheren Packung wieder nach Hause gefahren.
5:0. Das sollte die Steilvorlage für die zweite Liga-Halbzeit sein. Schließlich grüßte der VfL Wolfsburg in der Vorrunde schon mal als stolzer Tabellenführer. Die »Werks-Mannschaft«, ein Titelkandidat? Mit Thomas Strunz wurde inzwischen ein Mann mit meisterlicher Erfahrung auf den Manager-Sessel gehoben. Er war mit Deutschland 1996 EM-Champion, er holte mit dem FC Bayern München insgesamt zehn Titel.
Aber jetzt ist der »Neue« nach zwei Auftritten seiner Mannschaft ziemlich fassungslos: Was erlauben Wolfsburg? 1:2 gegen Borussia Dortmund auf eigenem Platz. 0:1 beim Kellerkind SC Freiburg. Ein klassischer Fehlstart. Das Jahr 2005 läuft für den Werksklub ganz schlecht an. Vorgestern noch eine Elf, die ambitoniert in der Spitzengruppe mitmischte. Heute wieder nur noch graues Mittelmaß.
Im Gleichschritt
Zwei weitere Mannschaften warten sehnlichst auf den ersten Zähler im neuen Jahr. Zwei Mannschaften, die offensichtlich (fast) alles im Gleichschritt machen. Der DSC Arminia Bielefeld und der FSV Mainz 05, sie stiegen einst im Mai 2004 gemeinsam in das Oberhaus auf. Und hier sorgten sie dann in der Vorrunde lange Zeit für Furore. Bestaunt, bewundert, und bejubelt. Die Ostwestfalen und Mainzer zeigten keine Angst vor großen Namen, spielten zudem sehenswerten Fußball.
Seit Mitte November ist das anders. Ganz anders. Mainz kassierte inzwischen fünf Niederlagen in Serie, Arminia konnte in den letzten 450 Minuten ebenfalls keinen Sieg mehr verbuchen. Ihre Liga-Lage ist zwar noch nicht kritisch, aber ein »Dreier« wäre für den FSV und den DSC am nächsten Spieltag nicht schlecht.
Den buchte der 1. FC Nürnberg am vergangenen Samstag sensationell in Stuttgart. Und plötzlich ist der Club, der bisher nicht gerade durch kreativen Fußball aufgefallen ist, auf einmal als Nummer 11 der beste Neuling.
Im Rennen
Zwei Spiele, zwei Siege, garniert mit 7:0 Toren: Das hat im Jahr 2005 nur ein Verein zu bieten. Bayer Leverkusen legte einen Traumstart hin. Die Belohnung ist in der Tabelle abzulesen. Hier machte Bayer einen Sprung von 8 auf 4. Das wäre die sichere Uefa-Cup-Qualifikation. Und die Platzierung ist ausbaufähig: Über die Champions League-Teilnahme bis hin zum Bundesliga-Gipfel.
Die »Meisterprüfung« findet an diesem Samstag im Olympiastadion. Bayern erwartet Bayer. Noch ein Dreier, und Leverkusen ist endgültig mit im Titelrennen. Es wird eigentlich auch mal wieder Zeit für einen Sieg in München. Denn der letzte Bayer-Erfolg, der liegt schon mehr als 15 Jahre zurück. Am 21. Oktober 1989 traf Marek Lesniak zum Tor des Tages.
Klaus Lükewille

Artikel vom 05.02.2005