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Wird Hewitt zum Volkshelden?

Australien hofft auf ein Ende der schwarzen Tennis-Serie


Melbourne (dpa). Lleyton Hewitt lässt die Tennis-Euphorie in Australien auf den Siedepunkt steigen: Mit dem erstmaligen Final-Einzug bei den Australian Open kann der Lokalmatador zum 100. Geburtstag des Turniers für den ersten einheimischen Herren-Sieg seit 29 Jahren sorgen. Hewitt bezwang Andy Roddick (USA) am Freitag 3:6, 7:6 (7:3), 7:6 (7:4), 6:1 und zog als erster Australier seit Pat Cash 1988 ins Männer-Finale ein. Cash verlor dort aber gegen den Schweden Mats Wilander ebenso wie 1987 gegen dessen Landsmann Stefan Edberg.
»Ich habe immer gesagt, dass ich alles dafür tun werde. Und jetzt habe ich meine Chance«, sagte Hewitt. Auf ihn wartet am Sonntag (9.30 Uhr) im ersten Grand-Slam-Abendfinale unter Flutlicht der Russe Marat Safin. Der USOpen-Sieger von 2000 unternimmt nach seinem Erfolg über Vorjahressieger Roger Federer seinen dritten Anlauf, in Melbourne zu triumphieren. Hewitt hofft auf seinen vierten Grand-Slam-Titel.
Von den bisher zehn Vergleichen gewannen der 23-Jährige und Safin je fünf. »Er wird um jeden Ball rennen und hat die Zuschauer hinter sich. Das wird schwer«, meinte Safin. Doch auch Hewitt zeigt großen Respekt: »Er hat den besten Spieler der Welt geschlagen. Ich muss mein Spiel steigern.«
Gegen Roddick war der Dauerrenner knapp zwei Sätze lang machtlos gegen dessen krachende Aufschläge, die den US-Open-Sieger von 2003 zunächst immer aus kritischen Lagen retteten, später aber zunehmend darin hinein manövrierten. Ausgerechnet im ersten Tiebreak ließ den 22-Jährigen sein Service erstmals im Stich. »Man muss warten, bis sich der Sturm gelegt hat«, sagte Hewitt, der 31 Asse schluckte.
Den Titel im Frauen-Doppel holten sich Lokalmatadorin Alicia Molik und US-Open-Siegerin Swetlana Kusnetsowa durch ein 6:3, 6:4 über Lindsay Davenport und Corina Morariu (USA).

Artikel vom 29.01.2005