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An der Sparkasse führt kein Weg vorbei

Bielefelder bei Firmenkunden Spitzenreiter

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). »Der Marktanteil der Sparkasse im Bielefelder Firmenkundengeschäft ist Spitze«, sagt Hans-Georg Vogt. Der Vorstandschef belegt die 76 Prozent (Geschäftsbeziehungen) mit einer aktuellen Markterhebung. Vogt: »Diese Zahl ist der höchste Wert, der je in Deutschland gemessen wurde.«

Nach Ansicht von Hans-Georg Vogt hat die Sparkasse Bielefeld damit nachdrücklich untermauert, die Hausbank des Mittelstandes zu sein: »Die Kernaussage wurde 2004 erneut bestätigt.« Demnach haben drei Viertel aller Unternehmen in Bielefeld eine Geschäftsbeziehung zur Sparkasse (76 Prozent). Fast zwei Drittel aller Unternehmen (65 Prozent) bezeichnen die Sparkasse als ihre »Hausbank«, 1990 waren es nur 58 Prozent gewesen. Während sein Institut weiter zulegte, so Vogt, »ging der Anteil der Unternehmen, die eine private Großbank als ihre Hausbank bezeichnen, von 23 auf nur noch 10 Prozent zurück.«
Auch wenn die aktuelle Konjunktur noch keine generelle Entwarnung ermöglicht und das Jahr 2004 in Unternehmerkreisen eher von Investitionszurückhaltung geprägt war, sieht die Sparkasse Bielefeld durchaus positive Entwicklungen im Firmenkundengeschäft. Vogt: »Es lohnt sich nach unserer Auffassung, mit den Unternehmen Geschäfte zu machen. Die heimische Wirtschaft hat in den vergangenen Jahren ihre Hausaufgaben gemacht.«
Im Rahmen eines zum Teil schmerzhaften Konsolidierungsprozesses seien oft Maßnahmen für ein striktes Kostenmanagement ergriffen. Die Situationsverbesserung der Unternehmen sei weiter fortgeschritten, das Kreditrisiko schätze man rückläufig ein. Die Sparkasse hat nach eigenen Angaben ihr Risikocontrolling verstärkt und die organisatorischen Voraussetzungen geschaffen, um den aufsichtsrechtlichen Vorgaben zu entsprechen: Kreditentscheidungen werden künftig noch sicherer für beide Seiten.
Der hohe Identifikationsgrad mit dem Mittelstand ist nach Auskunft von Vogt und Vorstand Michael Fröhlich, verantwortlich für das Firmenkundengeschäft, ein wesentliches Argument gegen jegliche Überlegungen, die Sparkassen nach dem Wegfall der Gewährträgerhaftung durch die Stadt Bielefeld im Juli 2005 auch nur teilweise zu privatisieren. Das dreigliedrige deutsche Bankensystem sei bewährt und unabdingbar nötig, insbesondere für breite Kunden- und Firmenschichten.

Artikel vom 28.01.2005