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Christina Rau gibt der
Fluthilfe ein Gesicht

Bielefelderin koordiniert Partnerschafts-Initiative

Berlin/Bielefeld (AP). Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Bielefelderin Christina Rau zu seiner persönlichen Beauftragten für die Partnerschafts-Initiative Fluthilfe ernannt.
Christina Rau will »Angebote in konkrete Projekte überführen«. Foto: Reuters

Die Frau des früheren Bundespräsidenten Johannes Rau soll Ansprechpartnerin für die zahlreichen Hilfsangebote sein und in Zusammenarbeit mit den Stabsstellen der Bundesregierung die konkrete Umsetzung koordinieren. Damit erhalte die Initiative ein »sehr persönliches und sympathisches Gesicht«, sagte Schröder.
Sie wolle dazu beitragen, dass die Hilfe funktioniere, sagte Christina Rau, die sich seit Jahren um Kinder in Not bemüht. Die aus der Bielefelder Unternehmerfamilie Delius stammende 48-Jährige ist Mutter von drei Kindern (zwei Töchter, ein Sohn) und seit 1982 mit Johannes Rau verheiratet. Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann ist ihr Opa.
Es gehe ihr darum, das »überwältigende« Angebot in konkrete Projekte zu überführen und langfristig zu binden, auf transparente Strukturen zu achten und dafür zu sorgen, dass sich Angebot und Bedarf deckten. »Ich weiß, dass wir einen langen Atem brauchen.«
Die Katastrophe dürfe nicht in Vergessenheit geraten, wenn man sich nach dem absehbaren Ende der Soforthilfe daran mache, die Lebensgrundlagen der Menschen wieder aufzubauen. Bei der Auswahl zu unterstützender Projekte will sie sich auf die Vorschläge der Partnerschaftsbüros stützen, die in den Botschaften in den betroffenen Länden eingerichtet wurden. »Zu gegebener Zeit« werde sie sich auch vor Ort ein Bild machen. Ziel sei es, nach Bedarf zu handeln. Ihre Zuordnung zum Kanzleramt begründete sie damit, dass sie völlig ungebunden arbeiten und auch Einwirkungsmöglichkeiten haben wolle, wenn es irgendwo hapern sollte. Ziel ist es, dass Bundesländer und Kommunen, Schulen, Krankenhäuser, Vereine und andere Initiativen konkrete Partnerschaften in den betroffenen Gebieten eingehen. Bislang gebe es 738 Anfragen: 392 beträfen kommunales Engagement, 120 Soforthilfe, 48 seien aus der Wirtschaft gekommen und 128 seien konkrete Personalangebote gewesen. Dem stünden bislang 50 Nachfragen aus der Flutregion gegenüber.

Artikel vom 28.01.2005