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Ärzte »gesponsert«

Korruptionsverdacht in 160 Fällen erhärtet


Darmstadt (WB/ewp). Bei den Korruptionsermittlungen der Staatsanwaltschaft Darmstadt hat sich der Verdacht der Bestechlichkeit derzeit bei 160 Klinikärzten erhärtet. Es handelte sich um Gefäßchirurgen. Die Verfahren seien an die zuständigen Staatsanwaltschaften weitergeleitet worden, sagte Staatsanwalt Ger Neuber dieser Zeitung. Weitere 40 Verfahren seien wegen geringer Schuld oder gegen Geldauflage eingestellt worden.
Bundesweit seien 500 Klinikärzte in den Verdacht geraten, Bestechungsgelder vom Medizintechnik-Unternehmen Intervascular in Bensheim (Südhessen) erhalten zu haben. Die Staatsanwaltschaft geht von 1,5 Millionen Euro aus. Auch gegen fünf Firmen-Verantwortliche werde ermittelt. Die Verfahren gegen 300 Ärzte dauerten noch an. Die Mediziner sollen auf Kosten der Firma Kongresse besucht, teure Reisen gemacht und sich in Spitzenhotels eingemietet haben. Auch Golfnachmittage seien bezahlt worden und Geldsummen von bis zu 20 000 Euro geflossen. Das »Luxus-Sponsering« habe dazu gedient, eigene Produkte zu verkaufen.

Artikel vom 28.01.2005