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Trabi und Kugelporsche

Automuseum zeigt die beiden »Volksmobile«


Wolfsburg (dpa). Zwei Charaktertypen auf Rädern stehen sich im Wolfsburger VW-Automuseum gegenüber. »Rennpappe trifft Kugelporsche« heißt eine Sonderausstellung, in der bis zum 13. März unter anderem Trabant und Käfer zu sehen sind. Die Schau wolle nicht nur die Technik vergleichen, teilte das Museum am Freitag mit. Die Geschichte der Mobilität in Ost und West und deren Einfluss auf das Alltagsleben sollten ebenfalls beleuchtet werden.
»Beide hatten Kanten und Eigenwilligkeiten, dennoch oder gerade deshalb wurden sie von ihren Besitzern inniglich geliebt«, sagte Museumsleiter Horst Beilharz. Sowohl Käfer als auch Trabi seien für viele Menschen »Familien-Mitglieder« gewesen, denen Kosenamen verliehen wurden. Niemand habe in der Bundesrepublik vom »Volkswagen 1200« oder vom »VW 1303« gesprochen, stets hieß es schlicht »Käfer«. Auch in der ehemaligen DDR seien die Trabant-Typbezeichnungen P 50 oder 601 allenfalls Begriffe der Technokraten gewesen.
Bei der Gegenüberstellung der technischen Konzepte werden die Unterschiede deutlich: Blech trifft auf Plaste, Viertakter kontra Zweitakter, Heckmotor gegen Frontantrieb. Gemeinsam ist den deutschen »Volks-Mobilen« unter anderem die Luftkühlung. »Beide erfuhren im Laufe ihrer Karriere zudem nur behutsame Veränderung«, berichtete Beilharz. Der Fortschritt wurde beim Käfer blockiert, um dessen Erfolg nicht zu gefährden, beim Trabi blockierte ihn die Planwirtschaft.

Artikel vom 29.01.2005