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Bald 2500 Euro pro Semester?


Düsseldorf (ddp/dpa). Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, rechnet mittelfristig mit Studiengebühren in Höhe von 2500 Euro pro Semester. »Klar ist, dass die 500 Euro pro Semester, die derzeit diskutiert werden, nur ein Einstieg sein können«, sagte Zimmermann gestern nach dem Studiengebühren-Urteil des Bundesverfassungsgerichtes.
Auf die Dauer sei das viel zu wenig, um den Universitäten Anreize zu geben, ihre Studenten als Kunden zu betrachten. Er rechne damit, dass ein Studiengang an einer durchschnittlichen deutschen Universität in fünf Jahren etwa 2500 Euro pro Semester kosten werde. Zimmermann begrüßte das Karlsruher Urteil, das es den Ländern künftig ermöglicht, bereits für ein Erststudium Gebühren zu erheben. Die Entscheidung öffne die Tür für mehr Wettbewerb im Hochschulwesen.
Nach Informationen von »Spiegel online« erwägen Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Bremen Studenten aus anderen Bundesländern zur Kasse zu bitten. Nur für Landeskinder soll das Erststudium kostenfrei bleiben. So wolle man einen Ansturm auf gebühren freie Hochschulen verhindern. Jürgen Zöllner, Wissenschaftsminister in Rheinland-Pfalz kündigte an, er werde das gebührenfreie Erststudium nur Landeskindern ermöglichen können, wenn andere Länder gebühren forderten.
Studenten aus ganz Deutschland wollen heute in Düsseldorf über eine bundesweite Protestwelle gegen Studiengebühren beraten. Das »Aktionsbündnis gegen Studiengebühren« rief gestern zu massivem Widerstand im kommenden Sommersemester auf.

Artikel vom 28.01.2005