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Radsport im Gelände als Randsport

Ostwestfalen bei der Cross-WM in St. Wendel gleich dreifach vertreten


Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Wenn Samstag und Sonntag in St. Wendel nach vielen Jahren hierzulande wieder Cross-Weltmeisterschaften ausgefahren werden, geben sich die »Schmuddelkinder des Radsports« keinerlei Illusionen hin. Querfeldein-Radsport ist in Deutschland zum Randsport gewesen.
»Eine Nationalmannschaft gibt es eigentlich gar nicht. Es ist jeder auf sich allein gestellt«, sagt Steffen Weigold, 1997 als Junior (Bronze) letzter Gewinner einer WM-Medaille für den Männerbereich des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Der Alpirsbacher fährt seit 2004 für das Team Lamonta aus Rheda-Wiedenbrück.
Am Sonntag wäre der 25-Jährige zufrieden, wenn er seine beste Weltcup-Platzierung (26. Platz) bestätigen könnte. »Ich will mich nicht auf einen Rang festlegen. Ich werde mein Bestes geben.« Das hat auch Nicole Kampeter vor. Die 30 Jahre alte Kommunalbeamtin aus Bünde, die für Endspurt Herford startet, ist zum vierten Mal bei einer WM dabei. Nach einem Sommer, in dem sie sich unmittelbar vor der Thüringen-Rundfahrt bei einem Trainingsunfall mit einem Auto unter anderem einen Muskelfaserriss im Knie zugezogen hatte, hat sie alle Kraft in die Wintersaison gelegt. 24 Cross-Rennen hat Kampeter bereits hinter sich - alle zur Einstimmung.
»Bei den vier Weltcups war ich immer zwischen Rang 18 und 23. Das wäre bei der WM auch okay. Aber ich versuche natürlich, besser zu sein.« Andere Ziele hat die zweifache Weltmeisterin Hanka Kupfernagel. Sie startet als einzige Deutsche mit Titelambitionen.
Der dritte Ostwestfale geht als deutscher Meister an den Start: U 23-Fahrer Finn Heitmann (Endspurt Herford) ist für eine Überraschung gut. Er steht übrigens wie sein Herforder Trainingspartner Malte Urban im vorläufigen Aufgebot des neuen Stevens-Straßenteams. Die WM musste Urban, der zweifache deutsche Crossmeister, bekanntlich verletzt absagen. Als Co-Kommentator für Eurosport, das Dienstag von 9 bis 10 Uhr berichtet, ist er dennoch vor Ort. Live dabei - komplett aber nur beim Frauenrennen von 10.50 bis 12.15 Uhr - ist der SWF.

Artikel vom 28.01.2005