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Nur knapper statt eindeutiger Bush-Sieg?

Überholtes Wahlsystem in den USA


Zu der Leserzuschrift »Mehrheit der Amerikaner steht hinter Bush«:
Als amerikanischer Staatsbürger würde ich mir wünschen, dass Stellungnahmen zur politischen Entwicklung in den USA - egal welcher Tendenz auch immer - auf Tatsachen und nicht auf Tatsachenverdrehungen und Ungenauigkeiten basieren. Leider ist das in dem Leserbeitrag nicht der Fall.
Der »eindeutige« Sieg Bushs fiel nur äußerst knapp aus (siehe allein den Bundesstaat Ohio). Deshalb ist es auch keine »große Mehrheit« der Amerikaner, die hinter der Politik ihres Präsidenten steht. Die Zweifel am »rechtmäßigen Wahlverfahren« sind auch kein Produkt der »Medienangriffe in Europa«, sondern Ausdruck einer jahrzehntelangen Diskussion der Mehrheit der Amerikaner über das antiquierte, weil aus der Kolonialzeit stammende, uneinheitliche System, das Wahlfälschungen Tür und Tor öffnet. Dies wird von Vertretern auch beider Parteien anerkannt und bedauert.
Wenn sich der Autor die Mühe gemacht hätte, häufig die »New York Times«, die »Washington Post«, den »Boston Globe«, die »Los Angeles Times« oder andere überregionale Zeitungen zu lesen (im Internet leicht aufrufbar), würde er die Entwicklungen realitätsnäher beurteilen.
DR. GÜNTER HERR34414 Warburg

Artikel vom 03.02.2005