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Köhler spricht Probleme offen an

Bundespräsident reist am Dienstag nach Israel - Rede vor der Knesset


Berlin (dpa). Bundespräsident Horst Köhler will die Probleme Deutschlands mit Antisemitismus und Rechtsextremismus bei seinem Staatsbesuch in Israel in der kommenden Woche offensiv ansprechen. »Jede offene Gesellschaft hat auch Feinde«, werde Köhler dazu in seiner mit Spannung erwarteten Rede vor der Knesset (Israels Parlament) sagen, hieß es am Freitag im Bundespräsidialamt in Berlin.
Köhler wird während der Reise vom 1. bis 4. Februar mit der israelischen Staats- und Regierungsspitze zusammenkommen. Im Vorfeld der Reise gab es in Israel bereits Kritik, dass Köhler in der Knesset auf Deutsch und damit in der »Sprache der Täter« sprechen wird. Dies sei in der Vorbereitung kein Thema gewesen, hieß es in Köhlers Amt. Es sei »eine schiere Selbstverständlichkeit«, dass der Bundespräsident in seiner Muttersprache rede. Köhler nehme aber »mit Respekt vor den Gefühlen dieser Menschen« Kritik zur Kenntnis.
Köhler wird in Israel für eine umfassende Partnerschaft beider Länder werben. »Wie wollen wir die Beziehungen in den nächsten 40 Jahren entwickeln, wird die Kernfrage dieser Reise sein«, hieß es im Präsidialamt. Köhler reist auf Einladung des israelischen Staatspräsidenten Mosche Katzav.

Artikel vom 29.01.2005