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Container voll mit Abfällen

Grillplatz-Diskussion in Senner Bezirksvertretung

Senne (oh). »Die Probleme mit den Grillplätzen sind so alt wie die Grillplätze selbst - denn die Kontrolle vor Ort ist nicht gegeben«, brachte der Senner Landschaftswächter Rudolf Bondzio, gleichzeitig auch Bezirksvertreter dieses Stadtbezirks, das Thema auf den Punkt. Bondzios Bezirksvertretungs-Kollege Alexander von Spiegel (BfB) hatte das »Thema« als Antrag auf die Tagesordnung der Januar-Sitzung gebracht - in drei Unterpunkten.

»Aufgrund erheblicher Beeinträchtigungen für Natur und Umwelt und den Erhalt der Gesundheit der Bürger«, so warb der BfB-Vertreter um Stimmen für seinen Antrag, möge die Bezirksvertretung erstens einer Schließung des Grillplatzes »Thodrank-Parkplatz« (an der Osningstraße) zustimmen.
Die hygienischen Gegebenheiten seien nicht so, wie man es erwarte, denn die direkte Umgebung werde zugemüllt, meinte von Spiegel. »Das sieht dort außerdem aus wie eine große Toilette.« Diese fortwährende Verschmutzung verstoße gegen das Landschaftsgesetz NRW und gegen den Landschaftsplan Senne sowie weitere Verordnungen und Satzungen, führte der BfB-Vertreter an.
Des Weiteren beantragte er für die Februar-Sitzung einen mündlichen Bericht des Umweltamtes und des zuständigen Landschaftswächters (in diesem Fall Rudolf Bondzio) über die örtlichen Zustände sowie die bisherigen Maßnahmen. Drittens solle die Verwaltung beauftragt werden, einen Ersatzstandort für einen solchen Grillplatz vorzustellen.
Mit dieser Reihenfolge waren aber nicht nur Ilona Neumann (SPD), sondern auch andere Bezirksvertreter nicht einverstanden. Es sei problematisch, erst eine Schließung für den Grillplatz zu beschließen und dann erst die Berichte zu erhalten, lehnten Neumann und Gerhard Haupt (CDU) für ihre Fraktionen übereinstimmend ein solches Vorgehen ab. Matthias Bolte (Grüne) ging sogar noch weiter und plädierte dafür, dass zunächst ein Alternativstandort gefunden werden müsse, bevor über eine Schließung diskutiert werden könne.
Letztlich einigten sich die Politiker einstimmig darauf, dass man den Punkten zwei und drei des BfB-Antrags zustimmen werde. Worauf Alexander von Spiegel den ersten Teil, die Schließung des Grillplatzes, solange zurückstellen wird, bis die Berichte vom Umweltamt und Landschaftswächter gegeben sind.
Die werden - was die Beeinträchtigungen durch Unrat des Geländes - kaum positiv ausfallen. Zwar hat die Stadt einen großen Container auf dem Grillgelände aufgestellt, damit dort Asche und die Abfälle der sommerlichen »Open Air-Küchen« entsorgt werden können.
Doch dieser Container ist auch jetzt zur Winterzeit, in der logischerweise nur in Ausnahmefällen dieser Platz zum Grillen aufgesucht wird, randvoll mit Abfällen. Allerdings stammen diese eindeutig nicht von Freizeitköchen, sondern wohl von Hobby-Handwerkern. Unter anderem liegen zwischen sonstigem Unrat Eternitplatten und Malerutensilien wie Pinsel und Farbeimer.

Artikel vom 28.01.2005