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SAP gibt Investitionen Vorrang

Gewinn steigt im neuen Geschäftsjahr nur gering -Ê3000 neue Stellen

Walldorf (dpa). Europas führender Software-Konzern SAP hat 2004 das Ergebnis kräftig hochgefahren. Der Ausblick auf das neue Jahr aber ist verhalten. »2005 wird für SAP ein Jahr der Investitionen«, sagte gestern Vorstandschef Henning Kagermann.

Wachstum vor Rentabilität laute die Strategie des Walldorfer Dax- Unternehmens. 3000 neue Stellen sollen weltweit geschaffen werden, davon 600 in Deutschland. SAP werde vor allem in neue Produkte investieren und einen Teil der Margen-Steigerung dafür im Jahr 2005 verwenden, erklärte Kagermann. »Unsere Strategie ist organisches Wachstum, ergänzt mit selektiven Akquisitionen.«
Im Geschäft mit den Software-Lizenzen wird eine Steigerung um bis zu zwölf Prozent zum Vorjahr angepeilt. Die operative Gewinn-Marge soll nach dem Jahresausblick jedoch nur bis zu 0,5 Prozentpunkte wachsen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte das nach Microsoft und Oracle weltweit drittgrößte Softwarehaus seinen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 22 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro ausgebaut. Das Ergebnis vor Steuern lag bei 2,1 Milliarden nach 1,7 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2003. Der Lizenzumsatz kletterte um zehn Prozent auf 2,4 Milliarden Euro, und die Gesamterlöse erhöhten sich um sieben Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.
»2004 war erneut ein herausragendes Jahr für SAP. Wir haben unsere selbstgesteckten Ziele erreicht«, sagte der SAP-Chef. Die operative Gewinnmarge wuchs um einen Prozentpunkt auf 28 Prozent. Diese wichtige Steuerungsgröße soll nach Worten von Kagermann bis zum Jahr 2007 auf über 30 Prozent steigen. Bei den weltweiten Marktanteilen konnte SAP im Jahr 2004 zu den vier großen Konkurrenten Microsoft, Oracle, Siebel und Peoplesoft nach eigenen Angaben weiter Boden gutmachen. Gemessen an den Software-Lizenz-Umsätzen habe der Marktanteil bei 57 Prozent nach 53 Prozent Ende 2003 gelegen.
Der SAP-Vorstandschef geht davon aus, dass sich der Konsolidierungsprozess in der Software-Branche weiter fortsetzen wird. Ähnlich große Fusionen wie jüngst zwischen Oracle und Peoplesoft seien aber nicht zu erwarten.

Artikel vom 27.01.2005