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Tourismus neu vermarkten

Teutoburger Wald e.V. wird nach 56 Jahren aufgelöst

Von Ernst-Wilhelm Pape
Bielefeld (WB). Der Teutoburger Wald Tourismus Verband wird nach 56 Jahren aufgelöst. Die Werbung für die heimische Urlaubsregion wird in Zukunft von der OWL Marketing GmbH übernommen.

Hierzu wird bei der Marketing GmbH der Fachbereich Tourismus gegründet. Der Teutoburger Wald Tourismus e.V. war 1949 als Fremdenverkehrsverband Teutoburger Wald gegründet worden.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verband eine verstärkte Kooperation mit der Marketing GmbH vereinbart, seinen Sitz von Detmold nach Bielefeld verlagert und eine Bürogemeinschaft gebildet. »Um die Region Ostwestfalen-Lippe ganzheitlich als Wirtschaftsstandort und als Tourismusregion besser vermarkten zu können, macht es Sinn, nach räumlichen und personellen Synergien zu suchen«, hatte Verbandsvorsitzender Landrat Friedel Heuwinkel (Lippe) erklärt. Der Verbandsvorstand hat der Auflösung bereits zugestimmt. Eine endgültige Entscheidung soll während der Mitgliederversammlung am 5. April in Bielefeld fallen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Marketing GmbH ist in diesem Jahr die Erarbeitung von neuen Vorschlägen zum Bürokratie-Abbau in der Modellregion Ostwestfalen-Lippe. Die jüngste Welle umfasste bereits 36 Vorschläge. Die NRW-Landesregierung will aber nur 17 Vorschläge umsetzen. In einem Schreiben, unterzeichnet von Landrat Wilhelm Krömer (Minden-Lübbecke), Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Marketing GmbH und seinem Stellvertreter Wolf D. Meier-Scheuven (Firma Boge Kompressoren, Bielefeld) wurden die die Landtagsabgeordneten aus OWL aufgefordert, sich für die Umsetzung aller Vorschläge einzusetzen.
Als neue Aufgabe stellte Jürgen Heinrich, Projektkoordinator Modellregion, gestern in Bielefeld einen Vergleich über die Umsetzung von EU-Richtlinien vor. Heimische Firmen, die Niederlassungen in EU-Ländern haben, sollen nach ihren Erfahrungen befragt werden. Heinrich: »Wir wollen herausfinden, ob EU-Richtlinien in Deutschland strenger als in anderen Ländern ausgelegt werden«. Ferner wolle sich OWL mit der französischen Region Nord-Pas de Calais bei Lille und der Region Schlesien in Polen in Sachen schlanker Verwaltung vergleichen. Im »Weimar Dreieck« hatten Deutschland, Polen und Frankreich bereits vor der Osterweiterung der EU einen Abbau von Bürokratie vereinbart.

Artikel vom 27.01.2005