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Zuffenhausener Sexappeal
Beim neuen Porsche 911 Carrera 2 Cabrio kann kein Mensch weggucken
Mit außergewöhnlichen Autos ist es wie mit besonders attraktiven Frauen oder Männern. Man träumt von ihnen, schaut sie gerne an, bewundert Ausstrahlung, Figur oder Sexappeal.
Doch nur wenige Menschen kommen in den Genuss, sich einen solchen Traum erfüllen zu können. Heidi Klum, Diane Kruger, Angelina Jolie, Brad Pitt, Ben Affleck oder George Clooney - welcher Mann, welche Frau kommt bei solchen Namen nicht ins Schwärmen? Immer mit dem Wissen, dass es zu mehr als einer Leinwandbegegnung wohl niemals kommen wird.
Ähnlich ist es mit den Stars auf vier Rädern. Ob Alt oder Jung, Frau oder Mann - rollt ein Porsche vorbei, drehen sich die Köpfe mit. Die Sprösslinge der Sportwagenschmiede aus Stuttgart-Zuffenhausen ziehen die Blicke magisch an, wecken Begehrlichkeiten und - siehe oben - meist unerfüllbare Wunschträume.
Denn mal ganz ehrlich: Es sind sehr wenige, die 75 200 Euro für ein Auto auf den Tisch legen können (von den Unterhaltungskosten einmal ganz abgesehen). Just so viel aber kostet der neueste Traum, den Porsche mit dem 911 Carrera 2 als Cabrio auf die Räder gestellt hat. Am 2. April wird er bei den Händlern stehen und so manchem Betrachter den Mund wässrig machen. Denn eines steht fest: Der offene Elfer ist eine Augenweide, mit und ohne Verdeck. Das WESTFALEN-BLATT hatte bereits jetzt Gelegenheit, mehr als nur Blickkontakt aufzunehmen. Wir waren mit dem 911 Cabrio unterwegs.
Schon das Drehen des Zündschlüssels ist ein Genuss. Wenn die 325 Pferde des 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxermotors brüllend zum Leben erwachen, sorgt das nicht nur bei so manchem Autofan für eine Gänsehaut. Noch eindringlicher wird der unnachahmliche Sound der Porsche-Maschine, ist man mit dem Sportler offen unterwegs. Ungefiltert sendet das Triebwerk die Botschaften ans Ohr: Hörst du mich? Ich bin bereit. Ich will arbeiten.
Reagiert der Gasfuß auf das Angebot, dann spielt richtig Musik unterm Himmelsdach. Unglaublich, mit welcher Vehemenz das Cabrio über die Straße fegen kann. Selbst allerschlechteste Fahrbahnoberflächen im extrem kurvenreichen Gelände nimmt der offene Elfer mit einer Souveränität, die einfach begeistert. Der Wagen klebt auf der Straße und demonstriert dabei zudem Bestwerte in der Karosseriesteifigkeit. In dieser Hinsicht steht das Cabrio dem Coupé in nichts nach.
Ähnliches gilt für die Beschleunigungsdaten, die beim offenen Carrera nur unwesentlich unter denen des Coupés liegen. Die Höchstgeschwindigkeit - irgendwo jenseits von 280 Stundenkilometern - ist sogar identisch. Ebenso wie übrigens in der S-Version, die mit dem 3,8-Liter-Motor und 355 PS zum Preis von 95 152 Euro angeboten wird. Beide Varianten übertragen ihre Kraft serienmäßig über ein Sechsgang-Getriebe (tiptronic gegen 2871 Euro Aufpreis) auf die Hinterräder.
Im Preis inbegriffen ist das elektrische Verdeck, das sich auf Knopfdruck innerhalb von 20 Sekunden unter einen plan abschließenden Heckdeckel faltet. Die gleiche Zeit wird auch benötigt, um das Auto wieder regenfest zu machen. Öffnen und Schließen ist bis Tempo 50 während der Fahrt möglich.
Einfach traumhaft. So, wie auch die Testrunde mit dem Carrera Cabrio - von der viele andere weiterhin nur träumen dürfen. Wolfgang Schäffer

Nächste Woche:
Der neue Audi A6 Avant

Artikel vom 12.02.2005