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Die Schönheit eines Kleckses Butter

Ausstellung »Formfindung« in Bibliothek der Universität


Bielefeld (sas). Wenn Naturwissenschaftler von Strukturen, von Formen und Farben sprechen, haben sie etwas ganz anderes im Sinn als Künstler. Und doch, meint Dr. Karsten Niehaus, ist ihnen eines gemein: Zentrales Thema für beide ist der Prozess der Formfindung. Die Einen interessieren sich für Dynamik und Evolution der Formen, die Anderen kreieren ihre eigenen Kompositionen, oft orientiert an der Natur. Wenn sich nun Naturwissenschaftler und Künstler verbinden, inspirieren sie sich gegenseitig. Das Ergebnis kann eine Ausstellung sein.
»Formfindung« heißt eine Präsentation, die ab Donnerstag, 3. Februar, 18 Uhr, in der Universitätsbibliothek, C 1, zu sehen ist. Sie bietet faszinierende Einblicke eben in Formen, Farben und Strukturen und wurde von je zehn Studierenden der Biologie und der Kunst erarbeitet, die sich möglichst in »gemischten Teams« mit einem Thema befassten. Sie alle waren Teilnehmer eines Seminars, das ebenfalls interdisziplinär von dem Biologen Niehaus, Heike Thienenkamp (Abteilung Kunst) sowie Dr. Heike Piehler (Ästhetisches Zentrum) betreut wurde.
»Künstler und Wissenschaftler machen Bilder, um zu kommunizieren«, meint Niehaus. Und das genaue Hinschauen lohnt. Neben den künstlerischen Arbeiten entdeckt der Betrachter die Ästhetik der Natur im Alltäglichen. Dass Blattstrukturen oder Eiskristalle wunderschön sind, ist nicht neu. Dass aber die Makrofotografie eines Kleckses Butter zwischen zwei Glasscheiben, wie von Sören Westerholz gezeigt, reizvoll ist, das zeigt die Ausstellung.
Bis zum 13. März ist die Ausstellung von Fotografien, Plastiken, Graphiken, Gemälden und Zeichnungen zu sehen.

Artikel vom 28.01.2005