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Verfremdung des ursprünglich »Normalen«

Ausstellung »Restrealität 2005« von Michael Motyka im »Mellow Gold« zu sehen


Bielefeld (WB). Im Café-Restaurant »Mellow Gold« an der Karl-Eilers-Straße 22 ist zur Zeit die Ausstellung »Restrealität 2005« des Bielefelder Grafikers und Fotografen Michael Motyka zu sehen. Der Titel bezieht sich im wesentlichen auf die digitale Verfremdung und Verarbeitung von ursprünglich »normal« (allerdings schon digital) aufgenommenen Fotos. Bei den querformatigen Waldmotiven (200 x 80 cm) werden die Bäume durch digitale Bearbeitung am Computer bis auf ihre Konturen reduziert, farbig verfremdet und in teilweise transparenten Ebenen übereinandergelegt.
Trotzdem bleibt der Eindruck der natürlichen Struktur Wald erhalten. Bei einem Frauenkopf und einem Blumenmotiv ist die digitale Bearbeitung weniger offensichtlich, aber auch hier wäre man auf dem konventionellen, analogen Weg der Fotografie nicht zu diesem Beleuchtungsergebnis gekommen.
Alle großen Motive wurden dann im Großformat-Digitaldruckverfahren auf ein leindwandartiges Gewebe gedruckt und auf herkömmliche, in der Malerei verwendete Holzkeilrahmen gespannt. »Digitale Bildbearbeitung und Druckvorbereitung sind ja grundsätzlich nichts Neues mehr und gehören in meinem Fall auch mittlerweile zu meiner täglichen Arbeit«, sagt Michael Motyka (42), der im Wittler-Komplex an der Bleichstraße die M2 plus/Agentur für visuelle Kommunikation betreibt. »Reizvoll bei einer so kleinen Ausstellung ist die freie Wahl von Motiv und Ausgestaltung ohne fremde Vorgaben nach rein ästhetischen Erwägungen.«

Artikel vom 04.02.2005