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Mütter sind verunsichert

29 Prozent weniger Kuren im Erzbistum vermittelt

Genesungskuren unter ärztlicher Aufsicht sind für Mütter und Kinder wichtig. Sie gehören zum Pflichtkatalog der Krankenkassen.
Paderborn (WB). Im Erzbistum Paderborn werden immer weniger Müttergenesungskursen vermittelt. Nach Angaben der Caritas suchten 2003 exakt 4645 Frauen die 30 Beratungsstellen auf, im Jahr 2004 waren es nur noch 4104. Dies bedeute ein Rückgang von zwölf Prozent. Bei der Kurvermittlung habe es im Vorjahr sogar ein Minus von 29 Prozent gegenüber 2003 gegeben. Vermittelt wurden 2003 5998 Frauen und Kinder, 2004 nur noch 4246.
Als wesentlicher Grund für diesen Rückgang gelte die Verunsicherung von kurbedürftigen Frauen durch die Gesundheitsreform, teilte die Caritas mit. »Trotz Verankerung von Müttergenesungskuren in den Pflichtkatalog der Krankenkassen sind immer mehr Frauen verunsichert, ob sie überhaupt noch Anspruch auf diese Leistung haben«, sagte Klaus Tintelott vom Diözesan-Caritasverband dieser Zeitung.
Neben dieser Verunsicherung spiele auch die »Umleitung« der Krankenkassen in eigene Einrichtungen eine immer stärkere Rolle. Wurden 2003 noch 149 Frauen und Kinder in kasseneigene Einrichtungen umgeleitet, so waren es 2004 schon 246. Dies entspreche einer Steigerung von 78 Prozent. Häufig werde angenommen, dass der Rückgang auf eine gestiegene Zahl von Ablehnungen der Kuranträge durch die Krankenkasse zurückzuführen sei. Zumindest im Bereich des Erzbistums Paderborn könne dies nicht bestätigt werden. Die von den Krankenkassen abgelehnten Anträge gingen sogar von 1084 im Jahr 2003 auf 832 im Jahr 2004 zurück. Dies sei ein Rückgang von 18 Prozent.
Bemerkenswert sei auch, dass nicht zwangsläufig jede Kurnachfrage zu einer Kur führe. Im Jahr 2004 wurden 4104 Frauen beraten, aber nur 2626 Kuranträge gestellt. Vielen Frauen sei auf anderem Wege geholfen werden. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 0180 140 0 140.
www.kag-muettergenesung.de

Artikel vom 26.01.2005