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EU lehnt schnellen
Beitritt der Ukraine ab

Mit Zehn-Punkte-Plan Reformen unterstützen


Brüssel (Reuters). EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner hat gestern Forderungen nach einem schnellen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union (EU) zurückgewiesen. Nachdem Vize-Kommissionspräsidentin Margot Wallström am Vortag von einer realistischen Aussicht auf einen langfristigen Beitritt gesprochen hatte, stellte Ferrero-Waldner damit in Brüssel die abwartende Haltung der Kommission klar.
»Wir wollen die Ukraine näher an die Europäische Union bringen«, sagte sie vor EU-Abgeordneten. »In einigen Jahren werden wir sehen, wie erfolgreich das ist.« Es dürfe aber keine voreiligen Schritte geben. »Das könnte kontraproduktiv sein«, warnte sie.
Die Ukraine habe noch einen langen Weg vor sich, sagte Ferrero-Waldner und mahnte Realismus an. Gemeinsam mit dem EU-Außenvertreter Javier Solana will sie den 25 Außenministern der Gemeinschaft am kommenden Montag einen Zehn-Punkte-Plan vorstellen, mit dem die Union demokratische Reformen in der Ukraine unterstützen und den Handel ankurbeln will.
Der neue ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko hat einen Beitritt seines Landes zur EU zu seinem Ziel erklärt. Er besucht morgen das EU-Parlament in Brüssel, das in einer Resolution ebenfalls einen Beitritt als Möglichkeit erwähnt hatte. Die EU hatte der Ukraine eine engere Anbindung versprochen, falls sie demokratische Regeln einhält.

Artikel vom 26.01.2005