27.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Verpatzte Generalprobe

Nullnummer der deutschen Slalomläufer vor der WM

Schladming (dpa). Für die deutschen alpinen Rennläufer war der Weltcup-Nachtslalom in Österreich nicht mehr als eine verpatzte WM-Generalprobe.

Italiens Ski-Asse vermuteten hinter den Pannen bei der Zeitmessung hingegen Absicht. »Das ist eine Mafia. Wenn du kein Österreicher bist, dann zählst du nichts«, sagte Giorgio Rocca. Der Italiener hatte nach dem ersten Lauf klar vorn gelegen. Die Zeit des bis dahin Führenden im Slalom-Weltcup wurde jedoch vor dem zweiten Lauf von 51,11 auf 51,66 Sekunden korrigiert.
Die Fernsehbilder bewiesen, dass bei Rocca und dem späteren Sieger Manfred Pranger (Österreich) die Zeitnahme zu früh ausgelöst wurde. Ob die von einigen der 45 000 Zuschauer geworfenen Schneebälle der Grund dafür waren, ist unklar. Ein italienischer Protest wurde von der Jury abgewiesen, ein weiterer soll jedoch beim Internationalen Skiverband FIS eingelegt werden. »Ich wünsche mir wirklich, dass die FIS dieses Rennen annulliert«, sagte Rocca, der nach einem Fahrfehler im zweiten Lauf vom 1. auf den 21. Platz zurückgefallen war.
Alois Vogl, Felix Neureuther und Stefan Kogler schieden beim letzten Weltcup vor der WM im italienischen Bormio (28. Januar bis 13. Februar) aus. Wengen-Sieger Vogl erreichte zum ersten Mal in diesem bislang für ihn so erfolgreichen Winter nicht das Ziel, nahm das aber nicht so tragisch. »Ich gehe mit Selbstbewusstsein zur WM. Bormio wird ein anderes Rennen«, sagte der 32-Jährige.
Neureuthers Selbstvertrauen tendiert nach dem dritten Ausfall hintereinander gegen null. »Ich bin brutal verunsichert«, meinte der 20-Jährige, der nach einer Herzbeutel-Entzündung monatelang hatte pausieren müssen. Anfang Dezember hatte er als Sechster des Slaloms in Beaver Creek/USA überrascht. In Sestriere/Italien lag er nach dem ersten Lauf auf Platz vier, schied dann aber aus. Cheftrainer Werner Margreiter macht sich um Neureuther keine Sorgen. »Die Phase hat jeder junge Läufer, der locker und leicht nach oben gekommen ist.«

Der WM-Zeitplan
28. Januar: Eröffnungsfeier, 18 Uhr, ARD
29. Januar: Super-G Männer, 11.45 Uhr, ARD
30. Januar: Super-G Frauen, 11.45 Uhr, ARD
3. Februar: Kombi-Abfahrt Männer, 11.45 Uhr, ZDF; Kombi-Slalom Männer, 15.30 Uhr, ZDF
4. Februar: Kombi-Abfahrt Frauen, 11.45 Uhr, ARD; Kombi-Slalom Frauen, 15.30 Uhr
5. Februar: Abfahrt Männer, 11.45 Uhr, ZDF
6. Februar: Abfahrt Frauen, 11.45 Uhr, ZDF
8. Februar: Riesenslalom Frauen, 9.30/13 Uhr, ARD
9. Februar: Riesenslalom Männer, 9.30/13 Uhr, ZDF
11. Februar: Slalom Frauen, 14.30/17.30 Uhr, ARD
12. Februar: Slalom Männerm, 10/13 Uhr, ARD
13. Februar: Team-Super-G, 9.30 Uhr, ZDF; Team-Slalom, 13 Uhr, ZDF

Artikel vom 27.01.2005