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Bezirksamt verkaufen,
Büros wieder mieten

Gadderbaumer Immobilie ist zu groß und zu teuer


Bielefeld (bp). Das Bezirksamt Gadderbaum soll verkauft werden. Der Plan ist schon alt, jetzt aber soll er umgesetzt werden. Allerdings: Eine Anlaufstelle für die Gadderbaumer Bürger soll auch »danach« bleiben.
Heute sollen in nicht öffentlicher Sitzung der Bezirksvertretung Gadderbaum drei Alternativen vorgestellt werden.
l der Verkauf der Immobilien an der Deckertstraße und die Anmietung der benötigten Räume vom neuen Eigentümer.
l der Verkauf des Gebäudes und die Anmietung einer neuen Bürgerberatung, etwa am Bethelplatz im Kaufhaus Ophir.
l der Teilverkauf des Bezirksamtes; die Mitarbeiter bleiben im Haus, rücken aber zusammen, um die Bürofläche so gering wie möglich zu halten und damit Kosten zu sparen.
Für Vorschlag Nr. 1 gibt es in der Bezirksvertretung wohl eine Mehrheit; sie möchte, dass das Amt an der Stelle bleibt, an der es seit 40 Jahren zu finden ist.
In den 1960er Jahren für die damals noch selbstständige Gemeinde Gadderbaum gebaut, gilt das Gebäude heute als überdimensioniert und unwirtschaftlich. Dort sind fünf Mitarbeiter, inklusive Hausmeister, dazu die drei Bediensteten der Bürgerberatung, tätig. Es soll ernsthafte Interessenten für das großzügige Gebäude geben: Die Mehrheit der Bezirksvertreter würde Arztpraxen und eine Apotheke als Nutzer begrüßen. Schon vor mehreren Jahren sollen die Planungen, das Bezirksamtsgebäude als Ärztehaus zu nutzen, praktisch unterschriftsreif gewesen sein - allerdings kam es nicht zum endgültigen Vertragsabschluss. Auch aus politischen Gründen: Im Rathaus fürchtete man das »falsche Signal« auszusenden - man wollte Bestrebungen, die Zahl der heute zehn Stadtbezirke zu reduzieren, keinen Auftrieb geben.
Die Gadderbaumer seien nicht bereit, komplett auf die Dienste der Bürgerberatung »ihres« Amtes zu verzichten. Schließlich habe man bereits vom Hallenbad verabschieden müssen und möglicherweise 2006 auch noch vom Freibad. Und eine echte Lösung gäbe es für das Fachwerkhaus im botanischen Garten auch nicht.

Artikel vom 26.01.2005