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Harley Davidson spült 20 000 Euro in die Kasse

Schmuggler-Motorrad war ein gutes Geschäft


Bielefeld (uko). Überaus erfolgreich ist die Auktion eines Motorrades eines Zigarettenschmugglers verlaufen: Die vom Bielefelder Hauptzollamt angebotene Harley Davidson »Night Train« brachte einen Erlös von 17 305 Euro.
Im Verlauf von mehreren Hausdurchsuchungen hatte die Staatsanwaltschaft Bielefeld das Motorrad bei dem gebürtigen Polen Armin K. (44) sichergestellt. Der Mann stand im Verdacht, führendes Mitglied einer Bande von polnischen Zigarettenschmugglern zu sein, die Tabakwaren aus Osteuropa nach Großbritannien einführt.
Vergeblich hatte K. behauptet, die Maschine gehöre seinem 60-jährigen Stiefvater. Der alte Herr und die Ehefrau des Schmugglers hatten diese Aussage zunächst widerlegt. Auch wenn der Fahrzeugbrief auf den Namen des Stiefvaters lautete, nahmen die Beamten das nachtschwarze Gefährt mit. - Zwar versuchte der Stiefvater später als vermeintlicher Eigentümer, das Motorrad auf dem Weg einer Zivilklage zurückzuerhalten, doch die Gerichte wiesen die Klage ab.
Das Zollamt bot die Harley Davidson (ursprünglicher Kaufwert 50 000 Mark) in einer Auktion an (das WESTFALEN-BLATT berichtete). - Zusätzlich zum Erlös dürfen sich die Hüter der Landeskasse übrigens über eine Extra-Einnahme freuen: Der Stiefvater des Schmugglers muss für seine vergeblichen Mühen vor den Zivilgerichten weitere 3 180 Euro Gebühren für Anwalts- und Gerichtsvollzieherkosten berappen.

Artikel vom 26.01.2005