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Spielerische Annäherung gelungen

»France Mobil«: Fabrice Donda wirbt für Heimatland und Sprache


Stieghorst (-er). Fabrice Donda macht deutschen Jugendlichen ein Kompliment: »Sie wissen mehr über Frankreich als die jungen Franzosen über Deutschland.« Seit September ist der Mitarbeiter der Robert-Bosch-Stiftung mit dem »France Mobil« in NRW unterwegs und wirbt für sein Heimatland und seine Muttersprache. Gestern war die Gesamtschule Stieghorst sein Wirkungsort; heute fährt er mit dem France Mobil an der Realschule Heepen vor.
Die dritte Gruppe - Schülerinnen und Schüler des 6. Jahrgangs - begrüßte er gleich in seiner Muttersprache und ermunterte sie, sich selbst in Französisch vorzustellen. Richtig munter wurden die 12- bis 13-Jährigen dann beim Wort-Such-Spiel. In Jugendzeitschriften, die Fabrice Donda mitgebracht hatte, gab es eine Menge an Worten, die in der Schreibweise dem deutschen Gegenstück ähneln oder der englischen Vokabel zum Verwechseln ähneln. »Photo« und »Histoire« - die Begriffe erkannten alle.
Scheu vor einer fremden Sprache nehmen, Appetit auf eine andere Kultur machen - Fabrice Donda geht diese Ziele immer altersgerecht an und nutzt dafür nicht nur das Medium der Jugendzeitschriften. Auch Musik und Videos sind »Unterrichtsmittel«. Die Ausstattung des »France Mobil«, einem Renault Kastenwagen ist auf modernem Stand.
Bei den Französisch-Lehrern der weiterbildenden deutschen Schulen hat das »France Mobil« schnell an Beliebtheit gewonnen. Die Idee, junge Franzosen für ihr Land und die Sprache werben zu lassen, kommt an. Die Warteliste sei lang, kann Fabrice Donda bestätigen. Und in Stieghorst und Heepen ist man froh, endlich den Zuschlag erhalten zu haben.
Der Rückgang der Schülerzahlen im Deutschunterricht war Grundlage im Jahr 2000 vier Deutsch Mobile durch französische Lande zu schicken. Mit durchschlagendem Erfolg: Dort, wo das Deutsch Mobil Station gemacht hatte, stieg die Schülerzahl in den Deutschkursen um 25 Prozent. In Deutschland hat die Zahl der Französisch wählenden Schüler immer noch den jährlichen Anstieg von 0,1 Prozent und die Werbung wird viele bestärken. Aber Robert-Bosch-Stiftung und französische Botschaft sind sich einig, dass in diesem Bereich noch mehr möglich ist. Schließlich ist Frankreich Nachbarland und in den Ferien auch eine Reise wert.

Artikel vom 26.01.2005