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Die Scheibe
zieht Kreise

»Nebra«-Prozess Halle


Halle (dpa). Im Berufungsprozess um den illegalen Verkauf der 3600 Jahre alten »Himmelsscheibe von Nebra« hat ein Wissenschaftler gestern die Echtheit des Fundes in Zweifel gezogen. »Die Himmelsscheibe von Nebra ist eine dilettantische Fälschung und höchstens 1000 Euro wert«, sagte der Regensburger Archäologie-Professor Peter Schauer als Zeuge vor dem Landgericht Halle/Saale. Gleichzeitig verurteilte er den Rummel um den 1999 von Raubgräbern entdeckten Schatz, der von anderen Wissenschaftlern als Sensationsfund gewertet wird. Die Himmelsscheibe gilt als älteste Sternenabbildung der Welt. Nach ihrer Entdeckung gelangte sie in die Hände von Hehlern und sollte illegal weiterverkauft werden. Die beiden Angeklagten waren bei einer fingierten Verkaufsaktion im Februar 2002 gefasst worden. Die 46-jährige Frau und der 65-jährige Mann waren 2003 vom Amtsgericht Naumburg wegen Hehlerei zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Artikel vom 26.01.2005