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Menschen in
unserer Stadt
Karl-Heinz Husemann
Außendienstmitarbeiter

»Entweder mache ich etwas ganz oder gar nicht«, hat Karl-Heinz Husemann für sich beschlossen. Lange war es Fußball beim TuS Jöllenbeck, dem er sich verschrieben hatte. »Ich bin mit 18 Jahren in die erste Mannschaft gekommen und habe dort 17 Jahre gespielt. Zuerst als der Jüngste und später als der Älteste«, erinnert er sich schmunzelnd.
Sein Engagement im Jöllenbecker Vereinsleben ist ungebrochen. Mitte des Monats wählte ihn die Jöllenbecker Sängergemeinschaft zum 1. Vorsitzenden. Seit 14 Jahren singen der 60-Jährige und seine Frau Ursula dort.
Auf der Bühne steht der gelernte Schriftsetzer auch mit der Plattdeutschen Theatergruppe, deren Leiter er seit 1993 ist. »Meine Eltern sprachen untereinander Platt. Deshalb konnte ich den Dialekt, als die Gruppe mich Mitte der Achtziger bat, eine kleine Rolle zu übernehmen. Anfangs sträubte ich mich«, erzählt Husemann. Mittlerweile ist die ganze Familie engagiert. Ehefrau Ursula hilft hinter den Kulissen, Sohn Olaf und Schwiegertochter Carolin stehen ebenfalls auf der Bühne. Dort lernte sich die jungen Leute auch kennen.
»Meine Frau und ich sind seit 38 Jahren verheiratet«, freut sich der gebürtige Jöllenbecker, der seine Ursula schon als Jugendlicher kannte. Sie wohnte in der Nachbarschaft. »Wir trafen uns auf so genannten Limonadenbällen. Es dauerte aber einige Jahre, bis aus uns ein Paar wurde«, lacht er.
Ohne die Unterstützung seiner Frau hätte er seine vielfältigen Engagements nicht ausüben können, betont Husemann. »An der Silberhochzeit haben wir beschlossen, mehr gemeinsam zu machen und den Fußball nicht mehr so in den Mittelpunkt zu rücken.«
In allen Vereinen habe er viele nette und interessante Menschen getroffen. »Das Schöne bei den Sängern im Gegensatz zum Fußball ist: Man hat keine Gegner, sondern Mitsänger und Zuschauer. Die sind einem prinzipiell wohl gesonnen«, lacht Husemann. In diesem Jahr kann er sich ganz auf die Chorproben konzentrieren, da das alljährliche Theaterstück ausfällt.
Gemeinschaft ist dem Jöllenbecker nicht nur in der Familie ganz besonders wichtig. »Alleine kann man nichts schaffen«, findet er. »Egal ob im Fußball oder im Chor.« Katrin Heine

Artikel vom 29.01.2005