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Bielefelder freigesprochen

Nur Solar-Anlagen-Chef zu Haft verurteilt


Bielefeld (uko). Zwei der mutmaßlichen Solarstrom-Betrüger haben am Montag vor dem Landgericht Bielefeld einen Freispruch erzielt. Die Richter der 9. Großen Strafkammer verurteilten indes den Hauptangeklagten Horst E. (56) zu zwei Jahren und neun Monaten Haft.
Anleger in Nordwestdeutschland waren ab Ende 2002 mit dem Bau von Photo-Voltaik-Anlagen geködert und dann um eine halbe Million Euro geprellt worden. Gegründet worden war das Unternehmen von dem Bissendorfer E. und der Bielefelder Apothekenhelferin Else V. (Name geändert). Für die Vorkasse von jeweils 6 960 Euro schlossen insgesamt 77 Geschäftspartner Verträge über die Errichtung von Solaranlagen ab. Gebaut worden waren indes nur drei der Energieanlanlagen. Die übrigen Geschädigten blieben auf ihren wertlosen Verträgen sitzen.
Das Gericht mochte sich dem Strafantrag von Staatsanwalt Karl-Peter Jostmeier, der für V. und ihren Lebensgefährten Josef W. jeweils eineinhalb Jahre lange Bewährungsstrafen gefordert hatte, nicht anschließen. Dass die beiden Bielefelder Kenntnis von den Manipulationen ihres Geschäftspartners gehabt hätten, sei nicht erwiesen. E. hatte zudem einen Geldanleger geprellt und damit einen zweiten Betrug begangen.

Artikel vom 25.01.2005