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Das wirkt lange nach  
Hart
am
Ball
Von Friedrich-Wilhelm Kröger

Zur Tagesordnung lässt es sich vorläufig schon deswegen nicht übergehen, weil nun zumindest an den Stammtischen über jede Aktion diskutiert wird, die den Fans irgendwie nicht geheuer vorkam. Wird »Hoyzer« in den deutschen Stadien sogar zum Schimpfwort für Schiedsrichter, wenn die wieder einmal falsch gelegen haben? Nach so einem einschneidenden Skandal ist so ziemlich alles vorstellbar, auch wenn man vom Schlimmsten vielleicht doch besser Abstand nimmt: Dass gleich die gesamte Kickerei hierzulande unterwandert ist von zockenden Bösewichten.
Schon dieser eine Fall hat aber genügt, den Fußball auf das Heftigste durchzuschütteln und Fragen aufzuwerfen. Jetzt wird nach Schadensersatz und Neuansetzungen gerufen, und so mancher Euro-Einsatz von Wettern ist für die Katz gewesen. Den Hoeneß-Vorstoß, dass die Protagonisten selbst, sprich: Profis, Funktionäre, Klubangestellte und Unparteiische nicht mehr wetten dürfen, ist richtig, aber so ein Verbot zu unterlaufen auch nicht gerade unmöglich. Dann machen es eben Mittelmänner. Das ist auch hier nicht auszuschließen.
Vollständige Aufklärung bleibt nun Mindestanforderung an die Ermittler. Zum guten Ende ist diese schlimme Geschichte mit den mutmaßlich getürkten Ergebnissen wohl nicht zu bringen.

Artikel vom 25.01.2005