26.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Jugend mit Experten im
anregenden Gespräch

»Tag der Naturwissenschaft« lockt fast 500 Schüler an

Von Matthias Meyer zur Heyde und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Händeringend sucht die Wirtschaft nach Naturwissenschaftlern. Schüler dagegen winken bei Physik und Chemie ab. Die Lehrer des Gymnasiums am Waldhof haben gestern beide Seiten zusammengebracht.

Einen »Markt der Möglichkeiten« hatten die Schüler der Klassen 9 bis 13 und ihre Partner aus der Wirtschaft und von der Fachhochschule eröffnet: Der »Tag der Naturwissenschaften« wurde mit vier knappen »Impuls-Referaten« in der Aula eingeleitet und mit zahlreichen Versuchsaufbauten, Experimenten und Infoständen über die Arbeit von Physikern, Chemikern, Mathematikern und Ingenieuren fortgeführt.
»Wir haben zuviele Studienabbrecher«, klagt Schulleiterin Ruth Leutheußer-deVries. »Und vielfach wissen unsere Oberstufenschüler bis zum Abitur kaum, welche Stärken sie haben und wie sie sich beruflich orientieren können - unsere Aktion soll ein erster Schritt aus der Misere sein.« Zwar bietet das Gymnasium am Waldhof den Neunt- und Elftklässlern hochkarätige Praktikumsplätze, »doch Berührungsängste sind immer noch vorhanden.«
Die Cracks Jan-Hendrik Lamm, Benjamin Nehring und Sebastian Steinmann (letzterer vom Ratsgymnasium - beide Schulen bieten gemeinsame Leistungskurse an) führten zum Auftakt ihre Arbeit »Grundlegende Methoden zur Erforschung der Funktion von Genen« vor. Damit hatte das Trio im vergangenen Jahr den Wissenschaftspreis der Rotary Clubs errungen (wir berichteten).
Jörg Kinnius, Chemiker bei der Firma Miele, berichtete über seine Tätigkeiten in der Innovationsabteilung, und FH-Professor Friedrich Biegler-König vom Fachbereich Mathematik und Technik führte die mathematische Modellierung von Atomen in Molekülen vor. Wohl am stärksten sprach FH-Professor (Fachbereich Elektro- und Informationstechnik) die 470 Schüler mit seinem revolutionären Einrad an. Das wurde bereits mehrfach im Fernsehen vorgestellt - und das wiederum zeigt, wie zukunftsträchtig und publikumswirksam Naturwissenschaftler arbeiten.

Artikel vom 26.01.2005