25.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Drei alte Männer und
die Vergangenheit

»Epsteins Nacht« erstmals im Fernsehen


Bayern, 21.45 Uhr: Drei alte Herren - Jochen Epstein (Mario Adorf) und die Brüder Karl (Otto Tausig) und Adam Rose (Bruno Ganz) - teilen eine schreckliche Vergangenheit, die sie nur zu gern vergessen würden, die sich aber nicht abschütteln lässt: Die drei waren als Juden im Konzentrationslager Birkenau und haben den Holocaust überlebt, während die Menschen um sie herum an Hunger und Folter starben oder in den Gaskammern verschwanden.
Im Kinofilm »Epsteins Nacht« aus dem Jahre 2002 feiern die drei im Jahre 1985 Weihnachten, wie es die Christen um sie herum tun - mit einem Weihnachtsbaum, Bescherung und einem Festessen. Jochen und Adam begleiten Katharina, die Tochter von Adams Haushaltshilfe, zur Christmesse nach Spandau. Denn die Kleine singt dort im Chor. In Pastor Groll (Günter Lamprecht) glauben sie, den ehemaligen SS-Hauptsturmführer Giesser wiederzuerkennen.
Zu Hause berichten sie Karl von der Begegnung. Er misst ihrem Bericht keine große Bedeutung zu, denn Giesser hat seiner Ansicht nach einmal auf einer Totenliste gestanden. Doch dann ist Adam am nächsten Morgen verschwunden - und seine Waffe hat er auch gleich mitgenommen.
Der Schweizer Regisseur Urs Egger (»Opernball«) erzählt sein Drama in einer großen Rückblende. Neben Adorf, Tausig, Ganz und Lamprecht holte er mit Annie Girardot und Nina Hoss auch zwei prominente Darstellerinnen in sein Ensemble. Das Werk ist erstmals im Fernsehen zu sehen.

Artikel vom 25.01.2005