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»Wieso, weshalb, warum?«

Bielefeld wie zu Saisonbeginn mit großen Problemen bei den Standards

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Eine neuer Saisonabschnitt, das alte Lied. Fußball-Bundesligist Arminia Bielefeld kassierte zum Beginn der Rückrunde den entscheidenden Treffer beim 0:1 in Mönchengladbach nach einer Standardsituation. Schon wieder. Wie so oft in dieser Spielzeit.

»Das ist uns nun schon zum x-ten Mal passiert. Keiner weiß, wieso, weshalb oder warum«, fühlte sich Stürmer Marco Küntzel an so manchen Spielausgang vor der Winterpause erinnert. Auch Trainer Uwe Rapolder nervt es mittlerweile, wenn seine Mannschaft von »still stehenden Bällen«, wie er es immer so hübsch formuliert, durcheinander gewirbelt wird. Denn schließlich ist alles abgesprochen und abgestimmt. Jeder weiß, wann er was zu tun hat. Theoretisch zumindest.
Dieses Mal war es ein Eckball, der die Arminia aufs Kreuz legte. Jörg Böhme flankte scharf nach innen, Petr Gabriel verlor den Anschluss an Craig Moore, und schon war Mathias Hain im Arminia-Tor machtlos. Ecke, Kopfball, Tor - so einfach ist das in dieser Spielzeit gegen Arminia.
So einfach war es zumindest zu Beginn der Saison. Denn nachdem die Bielefelder an den ersten sieben Spieltagen beängstigende fünf von sieben Treffern nach Freistößen oder Eckbällen kassierten, bekamen sie die Sache mit den Standards besser in den Griff. Es brannte kaum noch etwas an. Und nun der Rückfall - oder doch nur ein Zufall?
»Wir haben bei diesen Situationen Probleme«, sagte Petr Gabriel, »vielleicht, weil wir einfach nicht genug kopfballstarke Spieler haben.« Vielleicht aber auch, weil alle zu sehr ausschließlich mit ihren Gegenspielern beschäftigt seien, so der Abwehrchef. Ein Fehler, wie seiner am Samstag, dürfe jedenfalls nicht gleich zu einem Gegentor führen.
Was dem Einzelnen nicht gelinge, manchmal gar nicht gelingen könne, müsse die Mannschaft als Ganzes ausbügeln, findet Gabriel: »Wenn jeder aus seiner Zuordnung heraus etwas mehr zum Ball gehen würde, dann wäre uns allen geholfen. Ich habe das Gefühl, dass bei uns die Bälle nach Standardsituationen zu oft durchkommen und durch den Strafraum segeln. Und das ist richtig gefährlich.«

Artikel vom 25.01.2005